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Automobil-Zulieferer: Bosch schickt Zehntausende in die Zwangspause

Die Autokrise zieht weitere Kreise: Zehntausende Mitarbeiter des weltgrößten Zulieferers Bosch müssen eine verlängerte Weihnachtspause einlegen. Und es könnte noch schlimmer kommen.

Im Stammwerk in Stuttgart-Feuerbach stehen die Bänder von 22. Dezember bis 7. Januar komplett still, sagte ein Bosch-Sprecher am Freitag. Das bedeutet eine mehrtägige Zwangspause für 6500 Mitarbeiter an dem Standort. Je nach Fertigungslinie beginnen die Ferien auch schon einige Tage früher oder werden im Januar noch einige Tage verlängert. Auch für andere Werke gebe es ähnliche Planungen. Dies gelte für Standorte, die stark von der Automobilindustrie abhängen, sagte der Sprecher. Die Sparten Maschinenbau und die Thermotechnik seien vom konjunkturellen Abschwung noch nicht so stark betroffen.

In seinem Werk Reutlingen-Rommelsbach hatte Bosch Mitte November 400 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, in Bamberg arbeiten schon seit Anfang November 3500 Beschäftigte kurz. Auch für andere Werke würden in Gesprächen mit dem Betriebsrat die Möglichkeiten durchgespielt, falls sich die Lage nicht bessere, sagte der Sprecher. Dabei werde auch über Kurzarbeit und mögliche Arbeitszeitverkürzungen gesprochen.

Geschäfte mit US-Herstellern

"Wir werden von den Herstellern im Wochenrhythmus mit neuen Abrufzahlen konfrontiert. Die ganze Branche fliegt auf Sicht", sagte der Sprecher. "Eine Prognose für die nächsten Wochen ist schwierig. Über Weihnachten steht ein Teil der Branche komplett still."

Bosch macht auch mit zahlreichen US-Herstellern Geschäfte. GM, Ford und Chrysler sind große Kunden der Stuttgarter, eine mögliche Insolvenz eines Herstellers würde Bosch treffen. "Es sind alles drei Kunden, mit denen wir durchaus Geschäft machen", sagte der Sprecher. Genauere Angaben dazu machte er aber nicht. Bosch liefert zahlreiche Produkte von Bremsen über Einspritzpumpen bis zu Generatoren in die USA. (mfa/dpa)

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