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Automobilindustrie: Bei Karmann droht massiver Stellenabbau

Schwere Zeiten in Osnabrück: Beim angeschlagenen Fahrzeughersteller Karmann sind weitere 1700 Stellen von der Streichung bedroht. Die IG Metall spricht von einer Katastrophe.

Zwar hoffe man weiterhin auf einen Anschlussauftrag in der Sparte Fahrzeugbau, man müsse jedoch für den Fall vorbereitet sein, "dass Anfang August 2009 das letzte Fahrzeug ausgeliefert wird", teilte Karman am Donnerstag mit. Deshalb seien schon jetzt Verhandlungen über einen Sozialplan aufgenommen worden. Derzeit sind am Karmann-Stammsitz in Osnabrück rund 3300 Menschen beschäftigt.

Die Geschäftsführung hatte die Belegschaft am Mittag über die künftige Unternehmensstrategie unterrichtet. Demnach soll Karmann zu einem "lupenreinen Zulieferunternehmen" werden. Einen besonderen Fokus werde man auf die Wachstumsbereiche Fahrzeugentwicklung und Cabrio-Dachsysteme setzen, hieß es weiter.

Appelle an die Autoindustrie

Der erste Bevollmächtigte der IG Metall in Osnabrück, Hartmut Riemann, bezeichnete die Karmann-Ankündigung als Katastrophe für die Belegschaft. Er appellierte an die Autoindustrie, Karmann "mit einem Auftrag zu helfen".

Bereits im Juni hatte Karmann mitgeteilt, dass es für den im Herbst 2009 auslaufenden Auftrag für das Mercedes-Benz CLK Cabriolet keinen Anschlussvertrag geben werde. Dennoch wolle man sich weiter um die Rettung der Sparte Fahrzeugbau bemühen. Erst vor rund einem Jahr hatte Karmann die Streichung von 1770 der damals noch 5000 Stellen an den Standorten Osnabrück und Rheine bekanntgegeben. (mfa/ddp)

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