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Automobilindustrie: China und Russland ziehen Autohersteller an

Die europäischen Autobauer zieht es trotz schwindender Vorteile weiter ins billigere Ausland, allen voran nach China und Russland. Die deutschen Werke allerdings hätten sich den verschärften Wettbewerbsbedingungen gut angepasst.

München - Die meisten Manager der Branche glauben, durch die Fertigung in Billiglohnländern lasse sich pro Auto bis zu 2200 Euro einsparen, wie eine Studie der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton ergab. Doch der Kostenvorteil sei längst nicht mehr alles. "Die große Bedeutung, die Russland, China und - mit Abstrichen - Indien zugesprochen wird, liegt vor allem an deren gewaltigem Marktpotenzial und den vielen gut ausgebildeten Fachkräften", erklärte Booz-Allen-Hamilton-Geschäftsführer Bernhard Rieder. Inzwischen stiegen jedoch auch die Löhne in diesen Ländern.

Als Folge der Überkapazitäten der Branche in Westeuropa werde es zu weiteren Fabrikschließungen kommen, prognostizierten die befragten Manager der Automobilbranche. Rieder betonte jedoch, dass sich vor allem die deutschen Werke durch eine höhere Flexibilität auf den Wettbewerb eingestellt hätten und mit ihren Stärken den Kostennachteil oft ausgleichen könnten. Als deutlicher Vorteil der heimischen Produktion galt außerdem der Service: So klagten laut Booz Allen Hamilton mehr als 70 Prozent der Unternehmer über Probleme bei der Servicequalität nach der Verlagerung der Produktion. (tso/AFP)

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