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Wirtschaft: Bäckermeister verbessern den Service

BONN (wei).Nicht alle Bäcker, die nach der Änderung des Ladenschlußgesetzes ihre Brötchen auch an Sonntagen verkauften, halten daran heute noch fest.

BONN (wei).Nicht alle Bäcker, die nach der Änderung des Ladenschlußgesetzes ihre Brötchen auch an Sonntagen verkauften, halten daran heute noch fest.Besonders auf dem Land lohne es sich nicht, sonntags hinter der Theke zu stehen, sagt Hans Bolten, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks.In der Stadt sei dies anders.Froh ist er besonders darüber, daß es den Kollegen dort gelungen ist, an den Sonntagen Kunden von den Tankstellen in die Bäckerläden zurückzuholen.Die Befürchtung, daß die Umsätze freitags und sonnabends zurückgehen, habe sich als unbegründet erwiesen - obwohl die Kunden sonntags oft mehr für die Schrippen bezahlen müssen als in der Woche.

Die Bäckermeister der Republik konnten ihre Umsätze 1997 um 1,5 Prozent steigern - auf 26,5 Mrd.DM - und rechnen in diesem Jahr mit einem ähnlichen Wachstum.Damit ist ihr Verbandspräsident zufrieden.Schließlich verdrücken die Deutschen 85 Kilogramm Backwaren pro Kopf und Jahr.Die Bäcker versuchen nun, den "Außer-Haus-Verzehr" anzukurbeln.Belegte Brote und Brötchen für unterwegs waren 1997 die Stützen des Wachstums und auch in diesem Jahr die Hoffnung der Handwerker gegenüber den Brotfabriken, die den Wettbewerbsdruck bei einfachen Backwaren gewaltig erhöht haben.Die Zahl der Bäcker ist denn auch im letzten Jahr weiter zurückgegangen auf gut 22 000, davon haben 8000 mehrere Filialen.

Die "Filialisierung" ist der zweite große Trend in der Branche.Damit versuchen die Handwerker den durchrationalisierten Backfabriken Paroli zu bieten.Obwohl sie ein Drittel mehr Lehrlinge ausbilden als 1994 gibt es noch immer einen akuten Mangel an Fachkräften.Daß Bäcker und Fleischer künftig ihre fettigen Tüten zurücknehmen sollen, hält er schlicht für unhygienisch.Die Verpackungsverordnung hat zum Ziel, daß Bäcker und Fleischer ihren Obulus für den grünen Punkt entrichten und nicht mehr auf dem Trittbrett des Dualen System Deutschland mitfahren.Ähnliche Schwierigkeiten haben die Bäcker mit der Etikettierungsrichtlinie der EU.Daß sie Brötchen und Kuchen als gentechnisch verändert kennzeichnen, halten die Bäcker für undurchführbar.

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