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Wirtschaft: Bahnunternehmen: Railtrack ist ein schlechtes Beispiel

Harmut Mehdorn wird sich freuen. Nicht offiziell natürlich, aber insgeheim kommt dem Chef der Deutschen Bahn die Pleite des britischen Eisanbahnunternehmens Railtrack natürlich sehr gelegen.

Harmut Mehdorn wird sich freuen. Nicht offiziell natürlich, aber insgeheim kommt dem Chef der Deutschen Bahn die Pleite des britischen Eisanbahnunternehmens Railtrack natürlich sehr gelegen. Railtrack ist vor acht Jahren aus der Privatisierung der staatlichen British Rail hervorgegangen und hatte die Verantwortung für Gleise, Signale und Stationen übernommen. Den Verkehr auf den Schienen betreiben seither andere Unternehmen. Damit wurde in England die Trennung zwischen Netz und Betrieb vollzogen - genau das, was Mehdorn für Deutschland und die Deutsche Bahn kathegorisch ablehnt. Nun geben ihm die Ereignisse scheinbar Recht: Railtrack ist zuletzt vor allem durch die maroden Schienennetze und Signalsysteme und eine Reihe von Eisenbahnunglücken in der Folge in die Kritik geraten. Wichtige Investitionen ins Netz fanden nicht statt. Jetzt ist auch noch die finanzielle Katastrophe da. In Großbritannien ist die Privatisierung der Eisenbahn gründlich schief gegangen, Kunden und Anleger sind mehr als unzufrieden. Heißt das aber, dass das Prinzip der Trennung von Netz und Betrieb damit endgültig disqualifiziert ist? Keineswegs. Das Beispiel England zeigt lediglich, wie man es nicht machen soll, nicht, dass man es so nicht machen kann. Wer Netz und Betrieb trennen will, braucht eine starke Aufsichtsbehörde, die nicht Preise kontrolliert, sondern vor allem darüber wacht, dass in ausreichendem Umfang in die Infrastruktur investiert wird. Denn für den Wettbewerb auf der Schiene ist die Trennung von Netz und Betrieb die bessere Alternative.

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