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Citibank

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Banken: Citigroup kündigt drastischen Gewinneinbruch an

Wegen der Finanzmarkt-Turbulenzen erwartet die größte US-Bank Citigroup für das dritte Quartal 2007 einen Gewinneinbuch von etwa 60 Prozent. Zuvor hatten die Institute UBS und Credit Suisse Bilanzprobleme eingeräumt.

Der US-Branchenführer muss Milliardenabschreibungen vornehmen, und die Kreditkosten für das Verbrauchergeschäft haben sich enorm verteuert. Im Vorjahresquartal war ein Gewinn von 5,5 Milliarden Dollar ausgewiesen worden.

Die Citigroup Inc. verwies auf 1,3 Milliarden Dollar (916 Mio Euro) vorsteuerliche Abschreibungen im Zusammenhang mit Wertpapieren, die durch Hypothekenkredite mit niedriger Bonität abgesichert sind. Hinzu kommen 1,4 Milliarden Dollar vorsteuerliche Abschreibungen auf gehebelte Kreditzusagen. Die Citigroup hatte am Quartalsende noch solche Kreditzusagen von 57 Milliarden Dollar.

Normalisierung zum vierten Quartal angekündigt

Außerdem haben die enormen Marktschwankungen zu Vorsteuerverlusten von rund 600 Millionen Dollar im Handel mit festverzinslichen Krediten geführt. Im globalen Verbrauchergeschäft gab es einen Anstieg der Kreditkosten um 2,6 Milliarden Dollar vor Steuern. Dabei hob der größte US-Finanzdienstleister die Verschlechterung des Kreditumfelds und andere Faktoren hervor.

Viele US-Investmentbanken und andere Finanzdienstleister sind durch die Hypotheken- und Kreditmarktkrise getroffen worden. Es geht vor allem um Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die mit zweitrangigen Hypothekenkrediten abgesichert sind. Ein weiteres Problem sind Milliarden-Kreditzusagen für Unternehmensaufkäufe auf Pump, die die Banken und Investmentbanken gegeben hatten.

Citigroup-Chef Charles Prince nannte die erwarteten Resultate für das dritte Quartal "eine klare Enttäuschung". Er rechnet für das vierte Quartal wieder mit einem "normalen Gewinnumfeld". Die Großbank verschob die Vorlage ihrer Quartalsergebnisse für das dritte Quartal vom 15. auf den 19. Oktober. Die Citigroup-Aktien fielen vorbörslich um 1,93 Prozent auf 45,77 Dollar.

UBS muss insgesamt vier Milliarden Schweizer Franken abschreiben

Auch die Schweizer Großbank UBS hat im Zusammenhang mit der Krise am US-Hypothekenmarkt erhebliche Verluste gemacht. Sie
rechnet für das dritte Quartal wegen außerordentlicher Abschreibungen mit einem Verlust vor Steuern von 600 bis 800 Millionen Schweizer Franken (361 bis 482 Mio Euro), wie die größte Bank der Schweiz am Montag in Zürich mitteilte. Das wäre der erste Quartalsverlust seit neun Jahren. Rund 1500 Stellen werden bei der Investmentbank abgebaut. Der bisherige Leiter der Investmentbank-Sparte, Huw Jenkins, tritt in diesem Zusammenhang zurück. Seine Aufgaben übernimmt Bankchef Marcel Rohner. Auch UBS-Finanzchef Clive Standish verlässt das Unternehmen.

Insgesamt muss die UBS vier Milliarden Franken im Zuge von Spekulationen im US-Hypothekenmarkt abschreiben, war zu dem herben Einbruch im dritten Quartal führen wird. Im Vorquartal war noch ein Rekordgewinn von 5,6 Milliarden Franken verbucht worden. Trotz dieser Einbußen bei der Investment Bank erwartet die UBS für die ersten neun Monate einen Gewinn in der Größenordnung von zehn Milliarden Franken. Im Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn 8,8 Milliarden Franken betragen. Das Gesamtjahr werde man "auf gutem Gewinnniveau" abschließen, teilte die UBS weiter mit. (mit dpa)

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