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Wirtschaft: Banker-Tipp: Anhaltende Schaukelbörsen in USA und Europa

Die Berichterstattung über das erste Quartal in den USA ist weitgehend überstanden. Licht und Schatten lagen dicht beieinander, was auch ein Ausdruck der noch immer bestehenden Unsicherheit bei vielen Unternehmen ist.

Die Berichterstattung über das erste Quartal in den USA ist weitgehend überstanden. Licht und Schatten lagen dicht beieinander, was auch ein Ausdruck der noch immer bestehenden Unsicherheit bei vielen Unternehmen ist. Auch die Wirtschaftsdaten der letzten Tagen lassen noch kein einheitliches Bild zu. Zwar wuchs die Wirtschaft im ersten Quartal in den USA stärker als erwartet. Doch die schlechten Arbeitsmarktdaten relativierten die Zahl wieder. Die Börsen vollzogen in den letzten Wochen eine deutliche Aufwärtsbewegung, die kurzfristig zu Gewinnmitnahmen einlädt. Eine Verschnaufpause wäre auch nicht negativ zu bewerten, sondern zur Bildung eines stabilen Bodens an den Börsen sogar begrüßenswert. Auch unsere jüngsten Empfehlungen legten in den letzten vier Wochen zu. Henkel gewannen acht Prozent, IBM 20 Prozent, die Deutsche Post ist unverändert. Henkel und Deutsche Post sind weiterhin kaufenswert. Die Aussichten für IBM sind ebenfalls positiv einzuschätzen, ein Teil der Gewinne sollte aber mitgenommen werden. In der laufenden Woche steht die nächste Sitzung der europäischen Notenbank (EZB) an. Eine Zinssenkung wird aktuell nicht erwartet. Sobald sich aber die Preissteigerungsraten zurückbilden, wird die EZB die Chance nutzen die Zinsen zu senken. Wir rechnen noch in diesem Halbjahr mit einem ersten Zinsschritt.

Einem Markt trauen wir in der Zukunft eine sehr gute Entwicklung zu, und das ist der japanische Aktienmarkt. Die Notenbank hat einen Politikwechsel vollzogen. Um der Wirtschaft aus der Deflation zu helfen, wurde eine expansive Geldpolitik angekündigt. Zudem sollten sich die Mittelzuflüsse in den Aktienmarkt verstärken, wenn niedrige Zinsen gepaart mit der Aussicht auf eine Geldentwertung den Druck auf die Investoren verstärkt, nach rentableren Anlageformen zu suchen. Immerhin haben die Japaner in den letzten Jahren viel Geld auf die hohe Kante gelegt. Die Hälfte des privaten Finanzvermögens von rund 25 Billionen Mark ist auf Konten geparkt. Die japanischen Unternehmen verfügen über ein hohes Restrukturierungspotenzial, was die Ertragssituation in den nächsten Jahren deutlich verbessern sollte. Aber auch durch die Wahl von Junichoro Koizumi zum Ministerpräsidenten sind die Voraussetzungen geschaffen worden, die Struktur- und Finanzmarktreformen voranzutreiben. Koizumi gilt als unkonventioneller Reformer. Anleger sollten allerdings auf eine Abschwächung der japanischen Währung gefasst sein.

Holger Hatje

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