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Wirtschaft: Bankgesellschaft hat Gewinnzone im Blick

Geschäft stabilisiert sich/Erneute Abschreibungen belasten

Berlin (hop). Die Bankgesellschaft Berlin ist in diesem Jahr mit ihrer Sanierung deutlich vorangekommen. Das Institut legte am Donnerstag Zahlen für die ersten neun Monate 2003 vor. Danach stieg das operative Konzernergebnis auf 150 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 170 Millionen Euro angefallen. Auch unterm Strich arbeitet das Institut wieder profitabel. Das Ergebnis nach Steuern legte auf 44 Millionen Euro zu, nach einem Minus von 569 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Eine Sprecherin sagte, dass die Bankgesellschaft für das Gesamtjahr weiterhin ein positives operatives Ergebnis erwarte. Zum Gewinn nach Steuern wollte sie keine Aussage machen. HansJörg Vetter, Vorstandsvorsitzender der Bankgesellschaft, zeigte sich insgesamt zufrieden: „Wir biegen bei der Sanierung auf die Zielgerade ein.“

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2003, als ein operatives Ergebnis von 143 Millionen Euro und ein Gewinn nach Steuern von 134 Millionen Euro ausgewiesen wurden, legte die Bank in ihren Neun-Monats-Zahlen kaum zu. Das Institut erklärte dies damit, dass Gewinne im Wertpapierhandel nicht realisiert wurden und als Puffer verwendet werden sollen. Daneben nahm die Bank erneut Abschreibungen auf Eurostoxx-Fondsanteile über 50 Millionen Euro und auf Beteiligungen über 20 Millionen Euro vor. Restrukturierungsrückstellungen schlugen mit etwa 15 Millionen Euro zu Buche.

Das Institut war 2001 wegen riskanter Immobiliengeschäfte in Schieflage geraten und durch eine milliardenschwere Bürgschaft des Landes Berlin, dem Mehrheitseigner, gerettet worden. Daraufhin wurde ein hartet Sanierungskurs für die Bankgesellschaft beschlossen. In den ersten neun Monaten 2003 hat die Bankgesellschaft ihre Verwaltungskosten im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 Prozent auf rund eine Milliarde Euro gesenkt. Den größten Beitrag brachten dazu die Mitarbeiter. Deren Zahl sank seit Ende 2002 um mehr als 2811. Heute beschäftigt die Bankgesellschaft noch 10 424 Menschen.

Ein Verkauf des Instituts an private Investoren war vom Senat Anfang 2003 gestoppt worden. Statt dessen soll die Bankgesellschaft nun ihre Sanierung in Eigenregie führen. Und die ist zwar bisher erfolgreich, aber noch nicht abgeschlossen. Vetter warnte am Donnerstag erneut: „Der Kurs stimmt, wir müssen jetzt alles dafür tun, die Richtung zu halten.“ Der Nachweis der langfristigen Überlebensfähigkeit der Bank ist auch eine Bedingung für die Genehmigung der Landesbeihilfen durch die EU-Kommission. Die Entscheidung darüber steht noch aus.

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