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Kux

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Barbara Kux: Erste Frau im Siemens-Vorstand

Novum in der über 160-jährigen Siemens-Geschichte: Der Münchener Konzern bekommt ein weibliches Vorstandsmitglied. Barbara Kux wird ein neu geschaffenes Ressort leiten - das Einkaufsressort.

Der Elektrokonzern Siemens holt eine Frau in die oberste Führungsspitze: Die 54-jährige Schweizerin Barbara Kux werde im Konzernvorstand für das neue Ressort Einkauf mit einem weltweiten Volumen von 42 Milliarden Euro zuständig sein, teilte die Siemens AG am Mittwoch in München mit. Außerdem soll die ehemalige Philips-Managerin auch die Verantwortung für das Marketing des sektorübergreifenden Umweltportfolios von Siemens übernehmen.

Kux soll ihre Tätigkeit am kommenden Montag (17. November) aufnehmen. Auch bei ihrem bisherigen Arbeitgeber Philips war sie als Mitglied der Konzernleitung für Einkauf und Nachhaltigkeit zuständig. Davor arbeitete sie beim Autobauer Ford, beim Elektro- und Automationstechnikkonzern ABB, beim weltgrößten Lebensmittelkonzern Nestlé sowie bei der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey.

Erst zweites Dax-Mitglied mit weiblichem Vorstand

Als zweites der insgesamt 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex Dax hat Siemens damit künftig ein weibliches Vorstandsmitglied. Bisher sitzt nur bei dem schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate eine Frau im Top-Management.

Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme würdigte Kux als eine "hervorragende Persönlichkeit" mit breitem internationalen Erfahrungshintergrund. Konzern-Chef Löscher ergänzte: "Gerade angesichts der gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Herausforderungen erfolgt die Bestellung von Frau Kux genau zum richtigen Zeitpunkt." Ihre künftige Tätigkeit biete einen Hebel für weitere Effizienzsteigerungen bei Siemens. Die erstmalige Berufung einer Fau in den Vorstand unterstreiche, dass sich der Konzern mehr Frauen in Führungspositionen wünsche.

Löscher hatte den Konzern seit seinem Amtsantritt im Sommer vergangenen Jahres auf die drei Säulen Energie, Industrie und Gesundheit konzentriert und auch die Führungsstruktur umgebaut. Einschließlich Konzernchef Löscher und Kux gehören dem Vorstand künftig neun Mitglieder an.

Unterdessen wurde bekannt: Die Aufarbeitung des milliardenschweren Schmiergeld-Skandals ist Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr teuer zu stehen gekommen. Insgesamt seien 2007/08 Aufwendungen in Höhe von 510 Millionen Euro für externe Berater sowie für Maßnahmen zur Beseitigung von Schwächen des internen Kontrollsystems angefallen, teilte das Unternehmen mit. Für das vierte Quartal meldete das Unternehmen 89 Millionen Euro an Kosten. Im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen seien die Kosten damit allerdings deutlich gesunken, erklärte das Unternehmen. (ck/dpa)

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