zum Hauptinhalt

Wirtschaft: BASF ist bei Ciba-Übernahme am Ziel

Chemiekonzern hält mehr als 68 Prozent der Anteile – und übertrifft damit die Mindestschwelle

Ludwigshafen/Berlin - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF ist bei der milliardenschweren Übernahme des Schweizer Konkurrenten Ciba am Ziel. BASF habe sich bis zum Ende der Angebotsfrist einen Anteil von 68,1 Prozent am Ciba-Aktienkapital gesichert, teilte die BASF am Montag in Ludwigshafen mit. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt, dass der BASF mindestens 66,67 Prozent aller Namensaktien angedient werden. Die Angebotsfrist war am 28. Oktober abgelaufen.

Für die BASF ist es eine der größten Übernahmen ihrer Geschichte. Mitte September hatte der Chemiekonzern angekündigt, Ciba für 6,1 Milliarden Franken oder 3,8 Milliarden Euro zu übernehmen.

Mit der Übernahme baut BASF sein Spezialchemiegeschäft aus – vor allem in der Kunststoff-, der Wasser- und der Lackindustrie. Die Spezialchemie wirft im Vergleich zum Geschäft mit Massenchemikalien höhere Margen ab und gilt als weniger konjunkturabhängig. Erst in der vergangenen Woche hatte BASF bekannt gegeben, dass der Konzern die Auswirkungen der Finanzkrise deutlich zu spüren bekommt. Die Gewinnprognose für 2008 wurde herabgesetzt.

„Wir sind mit dem jetzt erreichten Zwischenergebnis der geplanten Übernahme der Ciba einen großen Schritt nähergekommen“, sagte BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht laut Mitteilung. Am Montag begann zugleich die bis zum 14. November laufende Nachfrist zur Annahme des Übernahmeangebots. Während dieser Frist können Ciba-Aktionäre, die das Angebot noch nicht angenommen haben, Gebrauch davon machen. Der Konzern bietet den Ciba-Anteilseignern nach wie vor 50 Schweizer Franken pro Namensaktie. Am 2. Dezember soll dann eine außerordentliche Hauptversammlung von Ciba die Übernahme absegnen. Sie werde spätestens im ersten Quartal kommenden Jahres abgeschlossen, erwartet BASF. Der Konzern will nach der Übernahme den Börsenhandel mit Ciba-Aktien einstellen.

Der Ciba-Verwaltungsrat unterstützt das Angebot aus Leverkusen. Der Kauf wäre für BASF nach der Akquisition des US-Katalysatoren-Herstellers Engelhard 2006 die zweite große Übernahme in ihrer Firmengeschichte. Auch damals zahlte BASF rund 3,8 Milliarden Euro.

Von dem Kauf erwartet der Konzern nach Angaben Hambrechts Synergien in Höhe von fünf Prozent des Ciba-Umsatzes. 2007 hatte Ciba umgerechnet 4,3 Milliarden Euro umgesetzt. mit dpa

Maren Peters

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false