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Wirtschaft: BDI: Innovationen brauchen längere Arbeitszeiten

Rogowski bietet den Gewerkschaften einen Pakt an und fordert von der Politik weitere Reformen

Berlin (hop). Die gesamte Gesellschaft in Deutschland muss sich anstrengen, das Innovationsklima hier zu Lande zu stärken. Das forderte Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), am Donnerstag in Berlin. Nur so könne sichergestellt werden, dass Deutschland wettbewerbsfähig und ein Hochlohnland bleibe. Die Innovationsinitiative von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sei deshalb ein Kernstück der Reformpolitik. Der BDI wolle sie unterstützen. Am Mittwochabend hatte es bereits ein Spitzentreffen gegeben.

Politik und die Unternehmen müssten mehr Geld in Forschung und Entwicklung investieren, forderte Rogowski. Deutschland sei schließlich nur noch in sehr wenigen Branchen weltweit führend. Die Bürger wiederum müssten offener sein. „Tabuisierung und Angst sind der Totfeind jeder Innovation“, sagte Rogowski – und verwies auf Gentechnik und Atomkraft. Wichtig seien außerdem flexiblere Arbeitszeiten. Innovationen seien nicht möglich, wenn Unternehmen ihre teuren Entwicklungsingenieure nach 35 Stunden nach Hause schicken müssten.

Die Gewerkschaften lud Rogowski wiederum ein, „sich mit dem BDI zu einem Innovationspakt zusammenzuschließen“. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wollte den Vorschlag zunächst nicht kommentieren. Der DGB habe noch kein Angebot vom BDI erhalten, sagte eine Sprecherin.

Rogowski erwartet zwar, dass den Gewerkschaften kaum die Vorstellungen zur zukünftigen Arbeitszeit gefallen dürften. Allerdings könne es unter anderem bei der Reform der Forschungslandschaft in Deutschland Gemeinsamkeiten geben. Hier plädiert der BDI für einen stärkeren Wettbewerb zwichen den öffentlichen Instituten und eine bessere Kooperation der Einrichtungen mit den Unternehmen.

Gleichzeitig müssten die mit der „Agenda 2010“ begonnenen Reformen im Sozialwesen und auf den Arbeitsmärkten fortgeführt werden, sagte Rogowski. Das sei nötig, damit aus Innovationen, die in Deutschland entwickelt werden, auch hier hergestellte Produkte werden. „Innovation allein ist zwar auch schön, nützt aber ohne Wertschöpfung nichts“, sagte Rogowski.

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