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Wirtschaft: Bei der Bankgesellschaft geht der nächste Vorstand

Bei der Bankgesellschaft Berlin rollen weitere Köpfe. Zum 31.

Bei der Bankgesellschaft Berlin rollen weitere Köpfe. Zum 31. Dezember 2001 verläßt Hans Leukers, bisher für das Kapitalmarktgeschäft des Konzerns zuständig, "auf eigenen Wunsch" die Bankgesellschaft. Zudem hat der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am Donnerstag Hans-Jörg Vetter und Serge Demolière mit sofortiger Wirkung als neue Vorstandsmitglieder berufen. Vetter ist zudem zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt worden und übernimmt die Zuständigkeit für das Immobiliengeschäft des Konzerns. Demolière wird das Kapitalmarktgeschäft verantworten. Zudem beschäftigte sich der Aufsichtsrat dem Vernehmen nach mit den Risiken bei der Immobilientochter IBAG. Wie berichtet werden diese den zunächst genannten Betrag von 250 Millionen Euro überschreiten. Neue Schätzungen lauten auf 650 Milliarden Euro.

Weiterer Tagungsordnungspunkt war wieder einmal die Zukunft der Berliner Bank (BB). Vor allem geht es darum, ob die BB, die schon heute nur noch eine Niederlassung der Bankgesellschaft ist, künftig in die Landesbank integriert wird. In den 82 Filialen der BB arbeiteten am 30. Juni dieses Jahres noch 647 Personen. Bei der Landesbank, unter deren Dach die Sparkasse angesiedelt ist, waren es zum gleichen Zeitpunkt noch rund 5000. Ob es nach einer Zusammenlegung auch zu einem Personalabbau kommen würde, ist offen, die Betriebsräte haben bereits Alarm geschlagen.

Bis zum 28. Januar muss der EU in Brüssel ein schlüssiges Sanierungskonzept vorgelegt werden. Dass dies den weiteren Abbau von Arbeitsplätzen bedeuten wird, ist dem Vorstand, dem Land Berlin als Mehrheitsaktionär und den Beschäftigten klar. Dabei läuft bei dem Konzern bereits ein Stellenstreichungsprogramm. Schon zum 30. Juni 2000 hatte der Vorstand angekündigt, bis zum Jahresende 2001 rund zehn Prozent der Stellen abzubauen. Dies entspricht 1600 Arbeitsplätzen - doch so richtig kommt man damit bisher nicht voran. Gegenwärtig arbeiten im Konzern noch 16 719 Personen, gut 380 weniger als vor Jahresfrist. Eine Sprecherin verweist allerdings darauf, dass viele Regelungen - insbesondere der Abschied in den vorzeitigen Ruhestand - erst zum Jahresende wirksam werden.

Unruhe herrscht auch bei der Berliner Volksbank. Zwar hört sich die Zahl von 200, gemessen an den derzeit noch rund 3000 Beschäftigten zunächst gering an. Diese 200 Stellen sollen aber vornehmlich im Stabsbereich gestrichen werden, wo - früheren Angaben zufolge - rund 850 Personen beschäftigt sind. In diesem Bereich besteht immer noch ein Personalüberhang, der aus den Fusionen mit der Grundkreditbank und der Köpenicker Bank rührt. Zudem entwickeln die Stäbe der Volksbank immer weniger eigene Produkte. Inzwischen werden überwiegend Anlageprodukte des Bundesverbandes der Volksbanken verkauft.

Bei der Deutschen Bank Berlin herrscht noch keine Klarheit über einen möglichen Personalabbau. Immerhin kündigte der Vorstand in Frankfurt (Main) den Abbau weiterer 4500 Stellen an (siehe nebenstehenden Bericht). Über alle Bereiche gerechnet arbeiten bei der Deutschen Bank Berlin rund 2500 Mitarbeiter. Rund 1300 bei der Deutschen Bank 24, 200 im Call Center und 1000 bei der Deutschen Bank als Mutter. Ein Banksprecher verweist auf die relativ hohe Fluktuation am Standort. Ähnlich die Auskünfte bei der Commerzbank. Erst Mitte November wisse man, was die Ankündigung von Vorstandschef Klaus-Peter Müller, 3400 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, für den Standort Berlin bedeute. Gegenwärtig arbeiten in Berlin noch rund 1300 Mitarbeiter. Entwarnung bei der Dresdner Bank. Dort sank die Zahl der Berliner Stellen bisher auf 2577 (Ende 2000: 2581), die der Filialen auf 181 (221). Diese Zahlen seien nun "stabil", so eine Sprecherin.

dr

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