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Löscher wird Vorstandsvorsitzender von Siemens

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Wirtschaft: Bei Siemens bleibt vieles beim Alten Das meinen jedenfalls Manager des Konzerns

New York/München - Hochrangige Manager von Siemens sind überzeugt, dass sich trotz der derzeitigen Turbulenzen an der strategischen Ausrichtung des Konzerns wenig ändern wird. „Das neue Unternehmensprogramm ,Fit 4 2010‘ legt die Ziele für unseren Bereich klar fest.

New York/München - Hochrangige Manager von Siemens sind überzeugt, dass sich trotz der derzeitigen Turbulenzen an der strategischen Ausrichtung des Konzerns wenig ändern wird. „Das neue Unternehmensprogramm ,Fit 4 2010‘ legt die Ziele für unseren Bereich klar fest. Das ist der Rahmen, in dem wir uns in den kommenden drei Jahren bewegen“, sagte Christoph Kollatz, Chef der IT-Sparte von Siemens (SIS), dem Handelsblatt. Ähnlich sieht das Erich Reinhardt, Chef des Medizintechnikbereichs und Mitglied im Zentralvorstand, dem wichtigsten Führungsgremium des Konzerns. „Die Medizintechnik ist eine der drei großen Säulen von Siemens“, sagte der Manager im Gespräch mit dem Handelsblatt. Diese strategische Orientierung sei durch das Konzernprogramm bestätigt worden.

Für den neuen Siemens-Chef Peter Löscher bleibt damit zunächst einmal wenig Spielraum, um Akzente zu setzten. Der Österreicher ersetzt zum 1. Juli den derzeitigen Vorstandschef Klaus Kleinfeld, der sein Amt wegen einer Korruptionsaffäre in dem Konzern aufgibt. Kleinfeld hinterlässt seinem Nachfolger detaillierte Pläne, wie es in den nächsten drei Jahren weitergehen soll. Diese Ziele hat Kleinfeld erst vor vier Wochen in München vorgestellt. „Hinter dem Programm stehen nicht nur Vorstand und Aufsichtsrat der AG, sonder auch unser gesamtes weltweites Führungsteam“, sagte SIS-Chef Kollatz. Der Manager ergänzte: „Gerade in Zeiten des Übergangs ist wichtig, dass wir alle klare Ziele vor Augen haben.“

Im Unternehmensprogramm „Fit 4 2010“ hat sich Siemens jüngst neue, ehrgeizigere Ziele gesetzt. Diese müssen von den elf Bereichen bis 2010 erreicht werden. Gleichzeitig will der Konzern sein Kapital effizienter einsetzen. Auch dafür hat Siemens Vorgaben gemacht. Allerdings hat Löscher derzeit kaum Gründe, an der Strategie etwas zu ändern. Die Auftragsbücher sind voll und das Geschäft läuft so gut wie seit Jahren nicht mehr. Zum Jahresbeginn 2007 haben erstmals sämtliche Siemens-Bereiche die vom Konzern geforderten Renditeziele erreicht. Dazu kommt, dass der Skandal um schwarze Kassen die Kunden bislang offenbar kaum abschreckt. Selbst auf dem wichtigen US-Markt hat die Affäre weniger Auswirkungen als befürchtet. „Das ist hier überhaupt kein Thema“, sagte Robert Michel, Unternehmensberater und Herausgeber eines Branchendienstes während einer Präsentation des Medizintechnikbereichs von Siemens in New York. cha/jojo (HB)

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