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BenQ: Kein Geld für Arbeitsplätze - Millionen für die EM

Am taiwanesischen BenQ-Konzern, der die deutschen Werke geschlossen hat, haben Politiker und Gewerkschafter in Deutschland heftige Kritik geübt. BenQ ist einer der Hauptsponsoren der Fußball-Europameisterschaft 2008.

Berlin/Essen - Der millionenteure Werbevertrag mit der Uefa sei "geschmacklos, arrogant und ein Schlag ins Gesicht der BenQ-Beschäftigten, die ihren Job verloren haben", sagte der Sprecher der IG Metall, Georgios Arwanitidis, der "Berliner Zeitung". BenQ solle das Geld vor dem Hintergrund der Pleite ihrer deutschen Handy-Tochter "in die Förderung der Beschäftigung der Menschen stecken, für deren Arbeitslosigkeit sie verantwortlich sind".

Die Uefa hatte BenQ am Montag als vierten offiziellen globalen Sponsor der EM in Österreich und der Schweiz präsentiert - neben Castrol, Adidas und Continental.

IG Metall: Menschlich unanständig

Auch bei der FDP wurde deutliche Kritik an dem Sponsoring-Vertrag laut. "Man muss Verständnis dafür haben, wenn die gerade entlassenen BenQ-Mitarbeiter bei dieser Nachricht Wut empfinden", zitiert die "Berliner Zeitung" den FDP-Vizefraktionschef im Bundestag, Rainer Brüderle.

Der für das geschlossene Handy-Werk in Kamp-Lintfort zuständige IG-Metall Bevollmächtigte Ulrich Marschner sagte der "Neuen Rhein/Neue Ruhr Zeitung", wenn der Konzern eine Imagekampagne starten wolle, "kann er die bei uns in Kamp-Lintfort beginnen, indem man die gleiche Summe, die man jetzt der Uefa gibt, für die Schaffung von Arbeitsplätzen überweist". Als menschlich unanständig bezeichnete es Michael Leppek von der IG Metall in München, "erst die Leute rauszuschmeißen und dann so 30 bis 40 Millionen Euro auszugeben". (tso/dpa)

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