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Wirtschaft: Benzinpreis schwankt wie nie

BP sieht Veränderungen als Beleg für heftigen Wettbewerb unter Tankstellen.

Berlin - Die Spritpreise an den Tankstellen haben nach Angaben der Mineralölbranche in diesem Jahr so stark geschwankt wie nie zuvor. Bis Mittwoch habe es an 254 Tagen Preiserhöhungen gegeben und an 362 Tagen Preissenkungen, erklärte der Aral-Konzern am Mittwoch. Im Vorjahr waren es noch 196 Tage mit Erhöhungen und 166 mit Senkungen.

Ohne die steten Versuche, die Einnahmen zu erhöhen, „hätte die gesamte Branche deutliche Verluste gemacht“, beteuerte Aral, das zur britischen BP gehört. „Die vielen Preisbewegungen sind ein eindeutiger Beleg für den funktionierenden Wettbewerb im deutschen Tankstellenmarkt, der zu den wettbewerbsintensivsten in Europa zählt“, erklärte Aral-Vorstand Stefan Brok.

Dem Bundeskartellamt zufolge hat es bereits in den vergangenen Jahren deutlich mehr Preissenkungen als Preiserhöhungen gegeben. Für das durchschnittliche Ausmaß der Preisveränderung sei das Verhältnis aber „nahezu exakt umgekehrt“, fanden die Wettbewerbshüter in einer im Mai veröffentlichten Untersuchung heraus. „Das Ausmaß der Preiserhöhungsschritte ist in etwa doppelt so hoch wie dasjenige der Preissenkungen“, heißt es dort. Preiserhöhungen gibt es dem Kartellamt zufolge vor allem von Montag bis Donnerstag in den Abendstunden sowie freitags bereits ab vormittags. Die Preissenkungen verteilten sich gleichmäßiger über die Woche.

Die Tankstellenbranche steht wegen ihrer Preispolitik unter scharfer Beobachtung. Die Behörde wirft den fünf großen Ölunternehmen vor, im Gleichschritt die Preise hoch zu halten, freilich ohne Absprachen. Aral ist mit 2500 von insgesamt 14 400 Tankstellen größter Anbieter im deutschen Markt. Einen Weg, die Preise zu drücken oder Erhöhungen zu bremsen, hat die Politik aber bisher nicht gefunden.

Rund um die Weihnachtsfeiertage seien die Spritpreise wieder stark gestiegen, wie der ADAC mitteilte. Bis Dienstag habe sich binnen einer Woche ein Liter Super-E10 um durchschnittlich 4,4 Cent auf 1,507 Euro verteuert. Der Preis für einen Liter Diesel sei um 4,6 Cent auf 1,423 Euro geklettert. Zuvor waren die Spritpreise zwei Wochen in Folge gesunken.

Aral argumentiert, dass sich die Preise für einen Liter Sprit hierzulande im unteren Drittel der 27 EU-Länder bewegten – allerdings ohne Steuern. An der Zapfsäule kostete ein Liter Superbenzin E5 im Januar 1,487 Euro im Monatsdurchschnitt. Im September erreichte der Preis mit 1,578 sein Jahreshoch. Den Dezemberdurchschnitt bis Mittwoch gibt Aral mit 1,522 Euro pro Liter an. Diesel war im November mit 1,466 Euro je Liter besonders teuer, im Dezember sind es bislang 1,43 Euro je Liter.

Besondere Unruhe im Markt herrschte 2011 durch die Einführung des Biosprits E10 mit zehn Prozent Ethanol. Die Ölkonzerne versuchten zunächst, den gewöhnlichen Kraftstoff mit fünf Prozent Ethanol aus dem Markt zu nehmen und E10 zum Standard zu machen. Die Autofahrer wollten E10 jedoch trotz großen Preisabstands zu Super plus nicht akzeptieren. Die Einführung von E10 kam so ins Stocken. Mittlerweile ist E10 bundesweit erhältlich und kostet drei Cent je Liter weniger als Super. Die Autofahrer meiden den Biosprit aber nach wie vor. Im November betrug der Anteil von E10 am verkauften Benzin lediglich elf Prozent. mit dpa

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