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Guido M. Klemisch hat ein Faible für Flöten aus der Renaissance.

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Berlin, aber oho: Der gute Ton

Guido M. Klemisch baut in seiner Werkstatt in Pankow Flöten, spezialisiert hat er sich auf Holzblasinstrumente der Renaissance und des Barock.

Von Carla Neuhaus

Chef: Guido M. Klemisch (65)
Branche: Handwerk
Mitarbeiter: 1
Gründungsjahr: 1974
Firmensitz: Heinersdorf

„Ich finde es faszinierend, wie aus einem Stück Holz ein Gerät wird, mit dem man Musik machen kann“, sagt Guido Klemisch. In seiner kleinen Werkstatt in Pankow-Heinersdorf fertigt er Flöten – sein Schwerpunkt sind Holzblasinstrumente der Renaissance und des Barock. Zum Flötenbauen kam er durch Zufall. In den 70er Jahren studierte Klemisch Musik am Konservatorium in Den Haag, als eine Kommilitonin eine Flöte mitbrachte, die sie selbst gebaut hatte. Klemisch war begeistert. „Das wollte ich auch lernen“, sagt er. Deshalb besuchte er einen Flötenbauer, der ihn anlernte – so weit, dass Klemisch beim Examen bereits auf seiner ersten selbst gebauten Flöte vorspielen konnte. Danach sprachen ihn viele der anderen Studenten an. „Ich war gleich im Geschäft“, sagt Klemisch. Weil er selbst keine Drehbank hatte, um das Holz zu bearbeiten, nahm er Kontakt zu einer Drechslerei auf. Dort durfte er anfangs samstags die Drehbank benutzen. Und: „Es waren immer Mitarbeiter da, die mir ein paar Kniffe zeigten.“ So wurde aus dem Musiker ein Handwerker. Circa eine Woche braucht Klemisch heute, um eine Flöte zu fertigen. Noch immer zählen vor allem Musikstudenten zu seinen Kunden.

Berlin hat gut 160 000 kleine Unternehmen. Jeweils eines davon stellen wir montags bis freitags im Tagesspiegel vor.

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