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Wirtschaft: Berlin im Weltall

Null bis 20 Grad, mal Regen, mal Sonnenschein – unter solchen Bedingungen müssen die Produkte der meisten Berliner Handwerker funktionieren. Minus 90 bis plus 100 Grad, mal Vakuum, mal enorme Fliehkräfte – das ist das Umfeld für die Produkte von Michael Scheiding.

Null bis 20 Grad, mal Regen, mal Sonnenschein – unter solchen Bedingungen müssen die Produkte der meisten Berliner Handwerker funktionieren. Minus 90 bis plus 100 Grad, mal Vakuum, mal enorme Fliehkräfte – das ist das Umfeld für die Produkte von Michael Scheiding. Sie werden nicht in Treptow oder Reinickendorf eingesetzt, sondern im Weltall. Scheidings Firma Astro- und Feinwerktechnik Adlershof stellt Präzisionsinstrumente für die Raumfahrt her, Bauteile für Satelliten, aber auch Mess-Sensoren für den Einsatz auf der Erde. Und der Betrieb gehört zum Handwerk – „weil wir maßgeschneiderte Einzelstücke fertigen, allenfalls Kleinserien“, erklärt Scheiding.

Was er und seine Leute gebaut haben, ist schon bis zum Mars geflogen – etwa Teile einer Kamera, die die Oberfläche des Planeten untersuchen sollte. Aber auch Masten für Messgeräte oder Solarzellen haben seine Leute schon gefertigt. Dabei kommt es neben haltbaren Materialien auf hohe Genauigkeit an. Kunden waren schon der Raumfahrtkonzern EADS oder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Allerdings sei die Raumfahrt „ein stochastisches Geschäft“, die Auftragslage schwanke stark. Trotzdem ist Astrofein in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. „Da können Sie eine lange Linie ziehen“, sagt Scheiding. Angefangen ist er 1993 mit vier Beschäftigten, jetzt sind es 38, bis Jahresende sollen noch vier hinzukommen. brö

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