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Wirtschaft: Berlin soll wieder Industriemetropole sein Konferenz diskutiert Strategien für den Standort

Berlin - Um als Wirtschaftsmetropole Fuß zu fassen, darf sich Berlin nicht auf Dienstleistungen beschränken – auch die Industrie muss in der Stadt eine Zukunft haben. Auf diesen gemeinsamen Nenner brachten führende Vertreter von Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften am Donnerstag ihre Erwartungen an die künftige Wirtschaftspolitik der Hauptstadt.

Berlin - Um als Wirtschaftsmetropole Fuß zu fassen, darf sich Berlin nicht auf Dienstleistungen beschränken – auch die Industrie muss in der Stadt eine Zukunft haben. Auf diesen gemeinsamen Nenner brachten führende Vertreter von Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften am Donnerstag ihre Erwartungen an die künftige Wirtschaftspolitik der Hauptstadt. Im Rahmen der „Wachstumsinitiative 2004/2014“ hatten Wirtschaft und Politik vereinbart, der Industrie eine gemeinsame Konferenz im Berliner Rathaus zu widmen. „Die Frage, wird Berlin eher Dienstleistungszentrum oder Industriemetropole, stellt sich für mich gar nicht, wir müssen uns um beides bemühen“, sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD).

Gerd von Brandenstein, Präsident der Unternehmensverbände UVB, hob die „oft unterschätzte“ Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes hervor: „Ein Industriearbeitsplatz sichert statistisch gesehen 1,5 Dienstleistungsjobs in der Stadt.“ So hingen 280 000 Dienstleistungsarbeitsplätze direkt an der Industrie, erklärte von Brandenstein. Berlins DGB-Chef Dieter Scholz sagte, die Gewerkschaften hätten sich seit Jahren für eine aktive Industriepolitik stark gemacht. „Nur wo Industrie gedeiht, siedeln sich auch Dienstleister in gewünschtem Maße an und schaffen die dringend benötigten Jobs.“

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Die Linke) betonte, nach Jahren des Niedergangs habe die Berliner Industrie in vielen Bereichen aufgeholt, etwa bei Innovationsfähigkeit, Produktivität und Exportanteil. Verbesserungsbedarf gebe es unter anderem bei der Kooperation von Firmen und Forschern. „Die unbestrittene Qualität des Wissenschafts- und Forschungsstandortes muss noch besser für die Innovationsentwicklung der Industrie genutzt werden“, sagte Wolf.

Der Vorstandschef von Berlin-Chemie, Reinhard Uppenkamp, hob hervor, dass sich der Ruf Berlins als Produktionsstandort gebessert habe. Bei vielen Arbeitnehmern sei die Stadt als Wohnort beliebt. „Wir haben keine Probleme, gute Mitarbeiter aus anderen Landesteilen herzulocken.“ UVB-Präsident von Brandenstein betonte allerdings, dass die Stadt beim Wettbewerb um die besten Köpfe noch mehr tun müsse: „Hochqualifizierte Mitarbeiter wollen, dass auch ihre Kinder gut ausgebildet werden. Leider haben Berlins Schulen nicht den besten Ruf.“ Alexander Visser

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