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Fassade "frisst" Smog: Das Berliner Architektenbüro Elegant Embellishments hat für ein Krankenhaus in Mexiko-City eine intelligente Fassade gebaut.

© Elegant Embellishments

Berliner Konferenz "Creating Urban Tech": Dunst am Bau

Energie, Verkehr, Gesundheit: Bei der Berliner Konferenz "Creating Urban Tech" wird diskutiert, wie Städte dank der Digitalisierung smarter gestaltet werden können.

Berlin - Eine Fassade wie aus weißen Waben umschließt das Krankenhaus, das mitten in Mexiko-Stadt steht, doch was auf den ersten Blick nur nach hübschem Design aussieht, ist vor allem Mittel zum Zweck: Denn die Fassade „frisst“ den Smog auf, mit dem die Megacity zu kämpfen hat. „Prosolve“ heißt das Material, das Allison Dring in ihrem Berliner Architektenbüro Elegant Embellishments mit Kollegen entwickelt hat. Sie zeigt, was moderne Architektur künftig leisten kann – und wohl auch muss in Städten, die immer größer werden.

Berlin wird 2030 mehr als vier Millionen Einwohner haben

Drings Erfindung ist nur einer der Entwürfe, die am Montag auf der Berliner Wirtschaftskonferenz „Creating Urban Tech“ diskutiert worden sind mit Blick auf die Herausforderungen, vor denen die rasant wachsenden Städte stehen. Vier Millionen Menschen werden 2030 laut Schätzungen in Berlin leben, was im Vergleich mit den bereits heute 8,6 Millionen Einwohnern in Mexikos Hauptstadt zwar immer noch klein ist. Doch die Herausforderungen ähneln sich weltweit: Energie, Verkehr und Gesundheitsversorgung sind die zentralen Themen.

"Da ist noch Luft nach oben"

„Es ist erstrebenswert und gut, dass Berlin auf dem Weg zu einer Vier-Millionen-Metropole ist“, betonte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). „Das löst Dynamik aus und zwingt uns dazu, Lösungen zu finden.“ Dabei sei die enge Zusammenarbeit mit Start-ups hilfreich, um Ideen für die Stadt von morgen zu entwickeln – und zwar auch für die Berliner Verwaltung, denn „da ist noch Luft nach oben“, was den Stand der Digitalisierung angehe.

"Reindustrialisierung durch Digitalisierung"

Das gab auch Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) zu, die zu der Konferenz am Montag ins Kino Kosmos geladen hatte. In der kommenden Legislaturperiode müsse Berlin deshalb dringend einen „CIO, einen Chief Information Officer“ bekommen, der in Senat und Verwaltung die zentralen Prozesse der Digitalisierung begleite. Generell sieht Yzer Berlin jedoch „zurück auf der Landkarte technologiestarker Wirtschaftsstandorte“. Urbane Technologien zählten zu den Stärken der Berliner Wirtschaft. „Reindustrialisierung durch Digitalisierung muss unser Credo sein.“ Derzeit werde beispielsweise „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, Industriestandorte wie den Clean Tech Park Marzahn mit Übertragungsgeschwindigkeiten größer als 200 MBit pro Sekunde auszustatten und den neuen Mobilfunkstandard 5G als Testfeld in den öffentlichen Raum Berlins zu bringen.

Bei einer zunehmenden Vernetzung digitaler Infrastrukturen müsse jedoch auch das Thema Sicherheit mehr Priorität bekommen, mahnte Rami Ben Efraim von der IT-Sicherheitsfirma Check Point Software Technologies. „Leider tendieren Regierungen und Politik dazu, hier nicht proaktiv, sondern reaktiv zu handeln.“ Sonja Álvarez

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