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Nach dem Rückzug der niederländischen Alliander aus dem Bieterwettbewerb hat die Gasag gute Chancen das Berliner Gasnetz weiter zu betreiben.

© dpa

Berliner Versorger unbesorgt: Ukraine-Krise lässt die Gasag kalt

Nach Verlusten im Vorjahr schließt die Gasag 2013 mit einem Gewinn ab. Für das laufende Jahr erwartet der Berliner Versorger stabile Preise - und zuverlässige Russen.

Gasag-Vorstand Katja Gieseking gibt sich gelassen. Sogar in den kältesten Jahren des Kalten Krieges hätten die Russen ihr Gas zuverlässig geliefert. Deswegen befürchtet sie auch in der momentanen Situation keinen Lieferstopp. Am Markt gebe es bisher weder Signale für einen Preisanstieg noch andere Zeichen von Nervosität. Das sagte sie am Mittwoch anlässlich der Präsentation der Jahresbilanz 2013 des Berliner Versorgungsunternehmens.

Mit dem abgelaufenen Jahr zeigte sich der Vorstand zufrieden. Der Umsatz blieb demnach mit 1,3 Milliarden Euro zum Vorjahr praktisch unverändert. Mit dem großen Unterschied allerdings, dass 2013 unter dem Strich ein Überschuss von 61 Millionen Euro stand. Im Vorjahr hatte dort ein Minus von 40 Millionen Euro gestanden: Damals hatte die negative Wertkorrektur des unternehmenseigenen Gasspeichers das Ergebnis mit rund 145 Millionen Euro belastet.

Mit der Rolle neuen als Stromanbieter zufrieden

Das aktuelle Ergebnis spiegelt auch Veränderungen in der Gasag-Gruppe. So verkaufte das Unternehmen Anteile an der Netzbautochter Bega.tec und an regional tätigen Versorgern. Dadurch soll die Zahl der Mitarbeiter bis Ende des Jahres um 250 auf gut 1500 sinken. Insgesamt richtet der Vorstand die Gasag strategisch neu aus: Der Konzern will sich zu einem mehrspartigen Anbieter entwickeln. So bietet die die Gasag Privatkunden in Berlin seit Dezember 2013 nicht mehr nur Gas, sondern auch Strom.

Bislang konnte das Unternehmen nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden Stefan Grützmacher 10.000 Stromkunden in Berlin gewinnen. Das habe die eigenen Erwartungen leicht übertroffen.

100 Millionen Euro sollen ins Berliner Gasnetz fließen

Beruhigt. Gasag-Chef Grützmacher sagt, die Gaspreise bleiben stabil.
Beruhigt. Gasag-Chef Grützmacher sagt, die Gaspreise bleiben stabil.

© Thilo Rückeis

Kerngeschäft des Unternehmens soll aber der Gasmarkt bleiben. Deswegen spielt die Vergabe der Konzession für das Berliner Gasnetz eine zentrale Rolle. Die Gasag hat sich um die Konzession beworben und bewertet die eigenen Chancen aufgrund der langjährigen Erfahrung in der Hauptstadt optimistisch. Das Ergebnis der Ausschreibung gibt der Senat allerdings frühestens im Sommer dieses Jahres bekannt.

Mit Blick auf das laufende Jahr geht die Gasag davon aus, dass der Gaspreis für Kunden stabil bleibt. In den nächsten fünf Jahren will der Konzern nach Vorstandsangaben eine halbe Milliarde Euro investieren. Davon sollen 100 Millionen Euro in das Gasnetz fließen. Aber auch die Energiewende ist Thema. Zum Beispiel prüfe man gerade die Chancen für Investitionen in Windkraftprojekte in Brandenburg.

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