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Kronen und Prothesen. Zahntechniker fräsen, gießen und reparieren. Foto: dpa

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Wirtschaft: Beruf mit Biss

Zahntechniker sind gefragt. Wenn sie sich weiterbilden wollen, können sie Dentaltechnik studieren.

Ein strahlendes Lächeln kommt mit schönen Zähnen besonders gut an. Wer kein perfekt anmutendes Gebiss hat, muss aber nicht hadern – schließlich gibt es Zahntechniker, die in Dentallabors Tag für Tag Zahnersatz herstellen. Natürlich nicht als Massenware, sondern als Unikate für den Patienten. Das Ergebnis muss nicht nur genau passen, sondern auch gut aussehen.

Gebissabdrücke von Patienten dienen Zahntechnikern als Vorlage. Danach fertigen sie Kronen, Brücken, Implantate, Inlays oder Prothesen. „Bei meiner Tätigkeit geht es um viel Feinarbeit“, sagt Saskia Krämer. Die 21-Jährige ist Auszubildende bei dem Essener Zahntechnik-Meisterbetrieb Langkau & Rahmann. Täglich modelliert, schleift und poliert sie Zahnersatz und arbeitet dabei mit Materialien wie Kunststoff, Metall und Keramikmasse. „Mir gefällt es, etwas mit meinen Händen zu schaffen“, sagt Krämer.

Dreieinhalb Jahre dauert die duale Ausbildung. Formal müssen Bewerber mindestens den Hauptschulabschluss vorweisen können. Überwiegend würden jedoch im Zahntechniker-Handwerk Azubis mit Mittlerer Reife oder Abitur eingestellt, sagt Klaus Bartsch. Er sitzt im Vorstand des Verbands Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) in Berlin. Neben Kreativität und Genauigkeit wird von Bewerbern Sinn für Ästhetik und handwerkliches Geschick erwartet.

Für die Arbeit in Dentallabors sind außerdem gute Kenntnisse in Mathematik und Physik wichtig – damit die Zahntechniker in spe etwa das Mischverhältnis der diversen Werkstoffe exakt berechnen können. „Wer all diese Voraussetzungen mitbringt, hat gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz“, sagt Michael Knittel, Geschäftsführer der Zahntechniker-Innung für den Regierungsbezirk Düsseldorf.

Kronen, Implantate oder Brücken gießen Zahntechniker auf der Basis eines dreidimensionalen Modells zum Beispiel aus Metall und verblenden es danach in einer zahntypischen Farbe. „Bewerber sollten einen guten Blick für Formen und Farbnuancen haben, damit der Zahnersatz im Gebiss des Patienten nicht auffällt“, sagt Bartsch. Für Kronen oder Brücken fräsen die Techniker aber auch die Zahnform aus einem Keramikblock heraus. Oder sie fertigen Teil- oder Vollprothesen an, wenn mehrere oder gar alle Zähne eines Patienten ersetzt werden müssen. Weiter gehört es zur Aufgabe der Fachkräfte, Prothesen zu reparieren. Die Ausbildung endet mit der Gesellenprüfung. „Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist unterschiedlich geregelt und hängt nicht zuletzt von der Betriebsgröße ab“, sagt Knittel.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit liegt sie im Schnitt bei 405 Euro im ersten und 555 Euro im letzten Ausbildungsjahr. Einen Tarifvertrag gibt es für das Zahntechnikerhandwerk nicht. Nach der Ausbildung arbeiten die Fachkräfte in aller Regel in Dentallabors. Auch eine Beschäftigung direkt in der Zahnarztpraxis, in Kliniken oder in der zahntechnischen Industrie ist möglich. Die Höhe des Einstiegsgehalts ist ebenfalls unterschiedlich und liegt nach VDZI-Angaben zwischen 1300 und 1700 Euro brutto im Monat.

„Zahntechniker haben vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten“, sagt Knittel. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, nach einigen Gesellenjahren die Meisterprüfung abzulegen und sich selbstständig zu machen. Auch eine Fortentwicklung zum Fach- und Betriebswirt ist möglich. Abiturienten können Zahnmedizin oder Dentaltechnik studieren.

Saskia Krämer will in jedem Fall Karriere machen: „Ich könnte mir vorstellen, Meisterin zu werden und dann Lehrlinge auszubilden oder Mitglied in einer Prüfungskommission zu sein.“dpa

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