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Besorgniserregende Daten: Erholung der US-Wirtschaft stockt

Die größte Volkswirtschaft der Welt ist in einer deutlich schwächeren Verfassung als noch vor wenigen Wochen erwartet. Fed-Chef Ben Bernanke erwägt den Ankauf von Staatsanleihen.

Berlin - Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA aufs Jahr hochgerechnet nur um 1,6 Prozent, wie das Handelsministerium in Washington am Freitag mitteilte. In einer ersten Schätzung vor einem Monat war noch von 2,4 Prozent die Rede gewesen. Die meisten Volkswirte haben aber ihre Prognosen kräftig reduziert. Weil sie im Schnitt nur mit einem Plus von 1,4 Prozent im zweiten Quartal gerechnet hatten, stiegen am Freitag die Aktienkurse.

Doch dies dürfte kein Stimmungsumschwung sein, denn die Zeichen häufen sich, dass die US-Wirtschaft nicht in Schwung kommt. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte das BIP – also der Wert aller im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen – noch um 3,7 Prozent zugelegt. Zuletzt kam eine Reihe besorgniserregender Wirtschaftsdaten zusammen. So sackten die Bestellungen langlebiger Güter im Juli deutlich ab. Die Verkäufe existierender Häuser brachen um 27 Prozent ein, die neuer Häuser um zwölf Prozent. Die Arbeitslosenquote in den USA liegt bei 9,5 Prozent. In der kommenden Woche werden weitere wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht: Vor allem von den Arbeitsmarktdaten für August, die am Freitag bekannt gegeben werden, erhoffen sich Investoren Informationen über den Zustand der US-Ökonomie.

Fed-Chef Ben Bernanke sagte während einer Konferenz im amerikanischen Jackson Hole, dass die Zentralbank für weitere Schritte zur Stützung der Wirtschaftserholung bereit sei. Auch eine Wiederaufnahme des Ankaufs von Staatsanleihen und anderer Wertpapiere sei denkbar. Er erwarte, dass die Wirtschaft im zweiten Halbjahr weiter zulege, aber nur mit moderatem Tempo.

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