zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Betriebsrente soll Pflicht werden

Versorgungswerk der Metaller fordert obligatorische Vorsorge

Berlin (hej). Der Geschäftsführer der Metallrente, Heribert Karch, hat sich für eine obligatorische betriebliche Eigenvorsorge ausgesprochen, die den Arbeitnehmern aber die Möglichkeit lässt, auf Wunsch aus dem Vertrag auszuscheiden. Die Verunsicherung der Arbeitnehmer durch die Kompliziertheit und Intransparenz des Marktes sowie die allgemeine wirtschaftliche Lage sei nach wie vor groß, sagte Karch dem Tagesspiegel. Besser sei es, wenn jeder Arbeitnehmer automatisch über seinen Arbeitgeber einen Vorsorgevertrag hätte, in den ein Eigenbeitrag eingezahlt werden müsste. „Beschäftigte, die eine solche zusätzliche Vorsorge nicht wollen, sollen die Möglichkeit bekommen, aus dem Vertrag auszusteigen", meint Karch.

Unterdessen dementierte das Bundeskanzleramt einen entsprechenden „Focus"Bericht. Das Magazin hatte gemeldet, dass die Bundesregierung über die Einführung einer obligatorischen Betriebsrente mit Ausstiegsklausel („opting-out") nachdenke. „Das entspricht nicht den Tatsachen", betonte ein Sprecher. Auch im zuständigen Bundessozialministerium hieß es, solche Pläne seien nicht bekannt. Vielmehr wolle man zunächst abwarten, wie sich die private und die betriebliche Altersvorsorge weiter entwickeln, und 2005 Bilanz ziehen.

„Die Zeit wird knapp“

„Angesichts der rapiden demografischen Entwicklung wird für die Bürger die Zeit knapp, einen ausreichend großen Kapitalstock aufzubauen", warnt jedoch Karch. Bei der Metallrente sind inzwischen rund 5000 Unternehmen unter Vertrag (2002: 3600), über 60 000 Arbeitnehmer haben bei der Metallrente einen Vorsorgevertrag unterschrieben. Das vor zwei Jahren entstandene Versorgungswerk ist eine gemeinsame Gründung der IG Metall und des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall und bietet den Beschäftigten der Elektro- und Metallindustrie, der Holz- und Kunststoffverarbeitung, der Textil- und Bekleidungsindustrie und der Stahlindustrie die Möglichkeit, sich über einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder eine Direktversicherung zusätzlich für das Alter abzusichern.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false