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Wirtschaft: Bewährungsprobe für die Banken

Die Aussichten für den Baukonzern Holzmann zu überleben, werden immer schlechter. Mit jedem Tag, der im Streit der Banken verrinnt, geht wertvolle Zeit für einen Sanierungsplan verloren.

Die Aussichten für den Baukonzern Holzmann zu überleben, werden immer schlechter. Mit jedem Tag, der im Streit der Banken verrinnt, geht wertvolle Zeit für einen Sanierungsplan verloren. Dabei lautet die Forderung an die Banken gar nicht, dem verlorenen Geld weiteres hinterherzuwerfen. Doch insbesondere bei der Deutschen Bank traut man sich offenbar nicht, das Scheitern der bisherigen Sanierungsversuche einzugestehen - immerhin ließ man sich doch noch vor gut zwei Jahren vom Bundeskanzler zu einer Rettungsaktion überreden. Die anderen Mitglieder des kreditgebenden Konsortiums haben es da leichter. Bei der Bankgesellschaft Berlin ist nicht mehr viel zu retten und sowieso kein Geld mehr vorhanden, dass man Holzmann noch zur Verfügung stellen könnte. Und für die Bayern Hyp gibt es ebenfalls dringendere Probleme. Das größte Problem der Bayern heißt Kirch und soll offenbar als Druckmittel benutzt werden. Blockiert die Deutsche Bank bei Kirch, dann blockiert die Bayern Hyp bei der Unterstützung des Baukonzerns.

Doch so einfach können sich die Banken nicht aus der Verantwortung ziehen. Immerhin geht es in beiden Fällen um Tausende von Arbeitsplätzen. Dabei sind bei Kirch noch eher Werte vorhanden als bei Holzmann. In München besitzt man Filmrechte, in Frankfurt überwiegend Kompetenz für Bau-Dienstleistungen - die derzeit wenig gefragt sind, und überteuerte Grundstücke. Dennoch ließen sich in einer Insolvenz auch Teile von Holzmann retten. Die Banken sind aufgerufen, nicht gegeneinander anzutreten, sondern den geordneten Übergang anzusteuern. Im Interesse der Unternehmen und der Beschäftigten.

Daniel Rhee-Piening

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