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Bilanzen geschönt: Ex-Vorstände der SachsenLB angeklagt

Rund vier Jahre nach dem Notverkauf der früheren Landesbank Sachsen müssen sich drei Ex-Vorstände vor Gericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig erhob Anklage gegen die Manager. Ihnen werde unrichtige Darstellung und Untreue vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die damalige SachsenLB war im Zuge der Finanzkrise durch Fehlspekulation ihrer irischen Tochter an den Abgrund geraten und wurde nur durch einen eiligen Verkauf an die Landesbank Baden-Württemberg LBBW gerettet.

Die Ex-Vorstände sollen mit dafür gesorgt haben, dass die Jahresabschlüsse 2003 und 2004 der Staatsanwaltschaft zufolge unrichtig und geschönt worden waren, damit die Bank Gewinne ausweisen konnte. Dadurch sollen dann ungerechtfertigt Ausschüttungen an die Anteilseigner und erfolgsabhängige Vergütungen an Vorstände und Mitarbeiter gegangen sein. Ein Verhandlungstermin am Landgericht Leipzig steht noch nicht fest.

Im Juni war bereits Anklage gegen drei ehemalige leitende Bankmitarbeiter erhoben worden. Ihnen wird im Zusammenhang mit geschönten Bilanzen Beihilfe zu Untreue und unrichtiger Darstellung vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Es würden noch Zeugen vernommen und Daten ausgewertet. Auch ein im Februar von der Behörde in Auftrag gegebenes Gutachten ist noch nicht fertig. Ein Sachverständiger soll helfen zu klären, ob Pflichtverletzungen damaliger Vorstände der Bank wirtschaftlich messbar geschadet haben.

Die Bank arbeitet heute unter dem Dach der LBBW als Sachsen Bank und macht nach eigenen Angaben als Mittelstandsfinanzierer wieder gute Geschäfte. Für Ausfälle aus der Sachsen-LB-Zeit bürgt der Freistaat mit bis zu 2,75 Milliarden Euro. Seit der ersten Zahlung 2009 sind daraus schon 206,5 Millionen Euro zusammengekommen. (dpa)

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