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Wirtschaft: Bilfinger spürt Nachfrage aus dem Ausland

Auch Wirtschaftsbau in Deutschland belebt sich

Düsseldorf - Die großen deutschen Baukonzerne Hochtief und Bilfinger Berger profitieren von der anspringenden Baukonjunktur in Deutschland und der starken Nachfrage auf boomenden Auslandsmärkten, wie beispielsweise in Australien. Deutschlands zweitgrößter Baukonzern Bilfinger Berger aus Mannheim ist nach Ablauf von drei Quartalen zuversichtlich, 2006 einen Rekord bei der Konzernleistung und einen Gewinnanstieg abliefern zu können. Der Konkurrent Hochtief hat das dritte Quartal nach Einschätzung von Analysten ebenfalls mit einer Umsatz- und Ergebnisverbesserung abgeschlossen. Deutschlands Nummer eins legt am Dienstag seine Geschäftszahlen vor.

„Wir werden das Ergebnis in Deutschland verbessern“, sagte Bilfinger-Berger-Vorstandschef Herbert Bodner auf einer Telefonkonferenz. Die Belebung der Nachfrage im deutschen Wirtschaftsbau schlage sich inzwischen positiv im Auftragseingang nieder. Beispielsweise habe Bilfinger den Zuschlag für zwei große Einkaufszentren in Passau und Duisburg für insgesamt 150 Millionen Euro erhalten. Das deutsche Hochbaugeschäft erhalte zusätzliche Impulse durch die wachsende Akzeptanz von privatwirtschaftlichen Betreibermodellen. In Chemnitz hat der Baukonzern kürzlich den Zuschlag für ein Justizzentrum erhalten. Unverändert vorsichtig wähle der Konzern dagegen Aufträge im Ingenieurbau aus. Dort sei das Preisniveau weiterhin unbefriedigend.

Das operative Ergebnis (Ebitda) steigerte Bilfinger von Januar bis September auf 51 Millionen Euro, vor Jahresfrist waren es noch 43 Millionen Euro. Die erbrachte Leistung nahm im gleichen Zeitraum um sieben Prozent auf 5,65 Milliarden Euro zu. Der Auftragsbestand liege vor allem durch die lebendige Nachfrage aus dem Ausland nach Infrastrukturprojekten mit 8,55 Milliarden Euro um ein Fünftel höher als vor Jahresfrist, so der Konzern. Als boomende Auslandsmärkte nannte Bodner vor allem Australien, Kanada und Südafrika. „Die Neunmonatszahlen liegen über unseren Erwartungen“, sagte Ralf Doerper, Analyst bei der WestLB.

Für das Gesamtjahr rechnet Bodner nicht nur mit einer erheblichen Zunahme des Ebitda, sondern auch mit einer weiteren Steigerung des Konzernergebnisses gegenüber dem Vorjahr. Die Konzernleistung soll auf den Rekordwert von 7,7 Milliarden Euro klettern. 2005 hatte Bilfinger Berger bei einem operativen Ergebnis von 115 Millionen Euro nach Steuern 66 Millionen verdient. Die Leistung hatte der Konzern auf die Rekordmarke von mehr als sieben Milliarden Euro hochgetrieben.

Im ersten Halbjahr 2006 hatte Bilfinger Berger für zwei verlustreiche Mautprojekte in Deutschland und Australien viel Lehrgeld bezahlt. Diese Gewinneinbuße will der Konzern im Schlussquartal wieder wettmachen und drei ältere, aber rentable Infrastrukturprojekte verkaufen. agr (HB)

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