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Wirtschaft: Bis 2035 kaum Wachstum Studie zeichnet düstere Zukunft für Deutschland

Düsseldorf - Nach der Finanzkrise kommt die Wachstumskrise. Selbst wenn die Euro-Zone ihre akuten Probleme überwindet, wird die deutsche Wirtschaft in den kommenden 25 Jahren keine große Dynamik entfalten.

Düsseldorf - Nach der Finanzkrise kommt die Wachstumskrise. Selbst wenn die Euro-Zone ihre akuten Probleme überwindet, wird die deutsche Wirtschaft in den kommenden 25 Jahren keine große Dynamik entfalten. Das sagt das Forschungsinstitut Prognos in seinem Deutschland-Report voraus. Die alle fünf Jahre erneuerte Langfristvorhersage, die dem „Handelsblatt“ vorab vorliegt, prognostiziert bis 2035 nur noch ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von einem Prozent pro Jahr. Der Grund: Die Zahl der Deutschen geht bis 2035 um 3,74 Millionen auf knapp 78 Millionen zurück. Das lässt sich nicht so einfach kompensieren.

Zwar soll Deutschland den Forschern zufolge ein wohlhabendes Land bleiben, auch das Einkommen pro Kopf soll wachsen. Aber die Bürger werden dafür mehr und länger arbeiten müssen. Nach Einschätzung der Prognos-Forscher wird es allein bis 2013 dauern, bis die deutsche Wirtschaft die Verluste durch die globale Rezession aufgeholt hat.

Auch danach geht es nicht schwungvoll aufwärts. Zwar wird die Industrie von der starken Nachfrage aus den Schwellenländern profitieren, aber die Binnenwirtschaft bleibt schwach. „Der Export wird eine zentrale Stütze für Wachstum in Deutschland bleiben“, sagt Michael Böhmer, Projektleiter des Deutschland-Reports.

Die Studie wird im Bundesfinanzministerium keine Freude wecken. Bei den Wachstumsraten, die Prognos vorhersagt, wird die Schuldenbremse nicht einzuhalten sein. Für 2016, das Jahr, in dem das Defizit des Bundes maximal 0,35 Prozent des BIP betragen dürfte, sagt Prognos dem Gesamtstaat noch zwei Prozent Defizit voraus – trotz der Sparmaßnahmen, die die Forscher einkalkuliert haben. HB

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