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Börse am Abend: US-Unternehmen drücken Dax ins Minus

Belastet von Sorgen über die Unternehmenszahlen in der startenden US-Quartalsberichtssaison hat der deutsche Aktienmarkt mit Kursverlusten geschlossen. Auch die zahlreichen Spekulationen konnten die Kurse nicht stützen.

Frankfurt/Main - Der Leitindex Dax ging mit einem Minus von 0,19 Prozent bei 7152,83 Punkten aus dem Handel. Am frühen Nachmittag hatte der Index noch bei über 7200 Punkten den höchsten Stand seit September 2000 erreicht. Der MDax fiel um 0,43 Prozent auf 10 582,15 Punkte. Der TecDax gab 0,55 Prozent auf 875,31 Zähler ab.

Händler zufolge führten die aufkeimenden Befürchtungen der Anleger zur US-Quartalsberichtsaison auch an der Wall Street zu einem verhaltenen Börsenstart. "Alcoa hat zwar die Erwartungen übertroffen, aber es bleibt offen, was die folgenden Unternehmen präsentieren", sagte ein Börsianer. Mehrere Marktteilnehmer verwiesen zudem auf den zuletzt starken Kursanstieg der deutschen Indizes. "Da ist es nicht verwunderlich, dass der Dax etwas auf die Bremse tritt und Gewinne mitnimmt", sagte ein Börsianer.

Gerüchte und Fantasien

In den Fokus rückten insbesondere Tui-Papiere, die - von vagen Übernahmegerüchten angetrieben - um 4,59 Prozent auf 19,59 Euro an die Dax-Spitze stiegen. Es wurde das Gerücht am Markt herumgereicht, die Herz-Familie sei nach ihrem Puma-Anteilsverkauf nun an Tui interessiert. Günter Herz sagte zu dem Gerücht: "Das ist guter Marktquatsch. Sie erwarten doch nicht, dass ich das kommentiere".

Die Continental-Titel verteuerten sich nach der Übernahme der Mehrheit an der Reifen- und Transportbandsparte seines slowakischen Joint-Venture-Partners Matador um 1,55 Prozent auf 101,73 Euro. Über den Kaufpreis für die 51 Prozent der Anteile war Stillschweigen vereinbart worden. Er dürfte Branchenkreisen zufolge aber im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.

Sportartikel im Aufwind

Im MDax rückten Puma-Aktien weiter um 1,79 Prozent auf 350,10 Euro vor. Händler erklärten den Anstieg über die von Pinault- Printemps-Redoute geboten 330 Euro hinaus vor allem damit, dass Atlantic Investment ein höheres Gebot erwartet. Die Investmentfirma ist mit einer Beteiligung von 0,87 Prozent nach PPR und Fidelity drittgrößter Puma-Investor. "Atlantic-Chef Alex Roepers hat in einem Interview 400 Euro als fairen Preis je Puma-Aktie genannt", sagte ein Marktteilnehmer. Im Sog von Puma legten auch Adidas-Titel weiter zu - um 0,96 Prozent auf 42,92 Euro. "Je höher Puma steigt, desto günstiger wirkt die Bewertung von adidas", sagte ein Händler.

Abseits der großen Indizes gab der Bergbautechnikanbieter SMT Scharf ein stabiles Börsendebüt in Frankfurt. Das Unternehmen aus Hamm ging mit einem ersten Kurs von 9,50 Euro und damit auf dem Niveau des Ausgabekurses in den Handel. Bis zum Abend stieg der Kurs der auf Bahnsysteme für den Bergbau spezialisierten Gesellschaft bis auf 9,82 Euro an. Das Unternehmen zeigte sich zufrieden mit dem Börsenstart, am Markt gab es ein gemischtes Urteil.

Börsen in Europa und den USA im Minus

Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,19 Prozent auf 4293,20 Punkte. Auch in Paris und London wurden leichte Kursverluste verzeichnet. Die US-Börsen tendierten zum europäischen Handelsschluss etwas schwächer.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotieren Bundeswertpapiere auf 4,17 Prozent (Dienstag: 4,16) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 115,79 Punkte. Der Bund Future verlor dagegen 0,10 Prozent auf 114,25 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3418 (Dienstag: 1,3426) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7453 (0,7448) Euro.

Stand: 11.4.07 (18:15 Uhr)

(tso/dpa)

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