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Wirtschaft: Börse: An den Börsen wächst wieder die Hoffnung

Die Investoren kehren an die Börsen zurück. Wie schon in den vergangenen Tagen kletterten auch am Mittwoch die Aktienkurse weltweit.

Die Investoren kehren an die Börsen zurück. Wie schon in den vergangenen Tagen kletterten auch am Mittwoch die Aktienkurse weltweit. Auch die mit Spannung erwartete Rede des US-Notenbankchefs Alan Greenspan führte zu einer wachsenden Nachfrage nach Aktien. An der Wall Street und Nasdaq stiegen im frühen Handel die Aktien. Am Neuen Markt hatte der Nemax 50 schon am Morgen die 1000-Punkte-Linie überwunden, am Nachmittag lag der Index um rund sieben Prozent im Plus bei 1032 Zählern. Auch der Dax legte zunächst um mehr als drei Prozent zu, gab dann aber später wieder nach. Zuletzt notierte er bei 4672 Punkten (plus ein Prozent).

Nach den Terrorangriffen auf die USA ist nach Angaben von Alan Greenspan nicht abzusehen, wann die Schockwirkung auf die Konjunktur nachlassen wird. Trotz der Zinssenkungspolitik zeichne sich erst der Beginn einer Erholung von dem erfolgten "bedeutenden" Rückgang ab, sagte Greenspan am Mittwoch vor einem gemeinsamen Ausschuss von Senat und Repräsentantenhaus in Washington. Die langfristigen Aussichten blieben jedoch gut. Vor den Terrorangriffen habe es im August vorläufige Anzeichen einer Erholung gegeben. "In den folgenden Tagen gingen die Aktivitäten jedoch scharf zurück. Der Schock war am sichtbarsten auf den Verbrauchermärkten." Danach sei die Erholung ungleichmäßig verlaufen, so dass Prognosen schwierig seien. Die Produktivität dürfte wegen der neuen Risiken vorübergehend sinken, jedoch nach einer Anpassungsphase wieder steigen. "Langfristig haben sich die Aussichten auf schnellen technologischen Fortschritt und schnellere Produktivitätszuwächse kaum verringert", meinte der Notenbankchef. Zur weiteren Zinspolitik nahm er keine Stellung.

"Der Markt schöpft Hoffnung", sagte ein Händler. Beruhigende Nachrichten von US-Technologieunternehmen wie IBM sorgten am Mittwoch vor allem in der Hightech-Branche für steigende Kurse. Die Erwartungen der Analysten waren allerdings in den vergangenen Monaten drastisch nach unten korrigiert worden: Selbst ein um 96 Prozent gesunkener Gewinn beim Chip-Hersteller Intel lag noch im Rahmen der Prognosen und animierte deshalb Anleger zum Kauf der Aktie. Auch Infineon, SAP, Siemens, Epcos und die T-Aktie gehörten am Mittwoch zu den größten Gewinnern.

Experten warnen indes vor allzu großer Euphorie. Schon ein weiterer Terroranschlag könne die Kursgewinne wieder zunichte machen, heißt es. Aber auch ohne eine neue Attacke fürchten manche Analysten, dass die Kurse erneut ins Rutschen geraten könnten. So kommen die Investmentbanker von Merrill Lynch in einer neuen Studie zu dem Ergebnis, dass die Analystenschätzungen für europäische Unternehmen viel zu optimistisch sind. Sollten die Unternehmen ihre Gewinn in der Zukunft - interessant sind jetzt die Jahre 2002 und 2003 - nicht wie erwartet steigern können, müssten die Einschätzungen der Aktien deutlich nach unten korrigiert werden. Betroffen von der Überbewertung ist laut Merrill Lynch vor allem die Elektronikbranche.

mot

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