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BÖRSE IM APRIL Dax zeigt Stärke: 7000 Punkte sind geschafft

Gute Konjunktur- und Unternehmensnachrichten aus den USA geben deutschen Aktien Aufwind

Berlin - An der Börse zählt jede gute Nachricht, und sei sie noch so unbedeutend. In Zeiten der anhaltenden Finanzkrise brauchen Anleger kleinste Hoffnungszeichen. Im April waren davon genug auf dem Markt, um die Investoren zu Aktienkäufen zu motivieren. Mehr als acht Prozent kletterte der angeschlagene Dax in den vergangenen fünf Wochen. Am Freitag nahmen die 30 deutschen Standardwerte endlich die 7000-Punkte- Marke. Ein vielversprechender Auftakt des neuen Börsenmonats Mai.

Auftrieb bekamen die Kurse zuletzt vor allem von einigen überraschend positiven Konjunkturnachrichten aus den USA und den Unternehmensdaten für das zweite Geschäftsquartal. Dabei stellten die Börsianer unter Beweis, wie gut man mit selektiver Wahrnehmung fährt: die schlechten Nachrichten wurden in der Regel einfach ignoriert.

So setzt sich derzeit die Meinung durch, dass die Lage der US-Wirtschaft nicht ganz so düster sei wie Anfang des Jahres gedacht. Auch die Unternehmen berichten mehrheitlich noch von erfolgreichen Monaten und einer guten Auftragslage – mit Ausnahme des Bankensektors, der in den vergangenen Wochen gigantische Wertberichtigungen wegen der Finanzkrise hinnehmen musste. Von Entwarnung keine Spur. Dennoch sorgten vor allem die großen US-Investmentbanken für Erleichterung, weil ihre Abschreibungen und Milliardenverluste nicht so hoch ausfielen wie befürchtet.

Im Dax beendeten 22 von 30 Aktien den April mit einem Kursgewinn. Dabei feierten einige Werte ein Comeback. Platz eins: Hypo Real Estate mit einem Kursgewinn von fast 46 Prozent, gefolgt von Infineon (plus 35 Prozent) und Commerzbank (rund 18 Prozent). Insgesamt zeigt sich in den Branchen kein geschlossenes Bild. Einige Finanzwerte wie die Postbank oder die Deutsche Börse sind ans Dax-Ende gerutscht, während andere neben der Commerzbank gut aussehen. Die Deutsche Bank gewinnt trotz Quartalsverlust 7,4 Prozent, die Allianz trotz Problemen bei der Dresdner Bank 3,9 Prozent. Auch bei den Autokonzernen ist kein Trend zu erkennen: Daimler fällt trotz guter Geschäfte mit einem Minus von 7,8 Prozent auf den letzten Platz, VW gewinnt angesichts des positiven Jahresauftakts nur magere 3,2 Prozent.

Mehr Spannung verspricht der Mai. Zahlreiche Quartalsberichte stehen noch aus – vor allem in den USA – und versorgen die Börse womöglich mit neuen Hoffnungszeichen. Die US-Notenbank konnte jedenfalls mit ihrer Zinssenkung in dieser Woche noch keine Initialzündung auslösen. Der Dow Jones ist mit einem Plus von gut sechs Prozent im April hinter dem Dax zurückgeblieben.

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