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BÖRSEN Ausblick: Die Skeptiker finden wieder Gehör

Frankfurt am Main - Zum Wochenschluss haben sich die Gemüter wieder beruhigt, schließlich landeten in den letzten Tagen des April reihenweise gute bis hervorragende Quartalsberichte auf den Tischen der Börsianer. Etliche Konzerne erhöhten sogar ihre Prognosen für das laufende Jahr, zum Teil deutlich.

Frankfurt am Main - Zum Wochenschluss haben sich die Gemüter wieder beruhigt, schließlich landeten in den letzten Tagen des April reihenweise gute bis hervorragende Quartalsberichte auf den Tischen der Börsianer. Etliche Konzerne erhöhten sogar ihre Prognosen für das laufende Jahr, zum Teil deutlich. Damit ist das Griechenland-Desaster erst einmal wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Bis zum Wochenbeginn hatten es die Aktienanleger ignoriert, am Montag legte der Deutsche Aktienindex noch einmal deutlich zu, auf gut 6330 Punkte. Doch dann kam die Abstufung der Kreditwürdigkeit Athens und der Börse wurde mit einem Mal klar, dass mit Griechenland und der Ansteckungsgefahr für andere Länder beträchtliche Risiken verbunden sind. Innerhalb von zwei Tagen verlor der Dax rund 250 Punkte oder fast vier Prozent. Bevor es zum Wochenschluss wieder auf deutlich mehr als 6100 Punkte ging.

Aber der Dämpfer sitzt. Die Skeptiker finden wieder deutlich Gehör. „Das Beste am Aktienmarkt liegt vorerst hinter uns“, mutmaßt Markus Reinwand von der Helaba. Bis Sommer werde sich der Dax allenfalls seitwärts bewegen. Armin Kogge von Bankhaus Ellwanger & Geiger fürchtet ein Abrutschen des Dax auf bis zu 5850 Punkte. Damit wären die Jahresgewinne an der Börse mit einem Schlag wieder aufgezehrt. Dirk Müller, erfahrener Börsenhändler, sieht angesichts der nicht nur in Griechenland dramatischen Staatsverschuldung noch weitaus mehr Ungemach kommen. „Wir erleben aktuell Lehman 2.0 mit unter Umständen dramatischem Ausgang“, sagt er mit Blick auf die Folgen der Lehman-Pleite im September 2008. In deren Folge stürzte der Dax bis auf 3600 Punkte ab. Müllers Rat: Das Aktiendepot gegen Verluste absichern.

Trotzdem: Die Optimisten lassen sich nicht beirren. Daniel Zindstein, Fondsmanager beim Finanzdienstleister Gecam, spricht vom „besten Umfeld für Aktien“. Am Jahresende könne der Dax bei 7000 Punkten oder noch mehr stehen. Auch die DZ Bank hält trotz Griechenland wegen der guten Unternehmensberichte an ihrer Prognose fest. Es könne zwar Rückschlage geben, aber in einem Jahr stehe der Dax bei 7700 Punkten.

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