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BÖRSEN Ausblick: Es bleibt eine Hängepartie

Sie sind an der Börse gar nicht aktiv. Aber in diesen Tagen bestimmen die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed das Geschehen an den Aktienmärkten.

Sie sind an der Börse gar nicht aktiv. Aber in diesen Tagen bestimmen die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed das Geschehen an den Aktienmärkten. Pumpen beide noch mehr Geld in die Märkte, um die Folgen der Euro-Schuldenkrise zu mildern und die Konjunktur nicht noch weiter abrutschen zu lassen? Oder halten sie erst einmal still? Alle anderen Meldungen sind für Börsianer derzeit zweitrangig. Was dazu führt, dass der Deutsche Aktienindex Dax weiter im Schwebezustand zwischen 6900 und 7000 Punkten hin- und herpendelt. Wie schon seit Wochen.

Das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole an diesem Wochenende, am Donnerstag die Sitzung des EZB-Rates und in der Woche darauf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Rettungsschirm ESM: Viel spricht dafür, dass die Hängepartie noch einige Zeit weitergeht. Ein wenig überraschend ist in dieser Gemengelage, dass der dramatische Anstieg der Staatsschulden in den USA Börsianer und Finanzmärkte nicht berührt: Binnen acht Monaten ist der Schuldenberg der größten Volkswirtschaft der Welt um eine weitere Billion auf mehr als 16 Billionen Dollar geklettert. Übrigens: Um die erste Billion anzuhäufen, hatten die Amerikaner 200 Jahre gebraucht.

Wichtige Unternehmensmeldungen bleiben in den kommenden Wochen rar. Impulse für die Kurse wird es allenfalls indirekt geben. Die Konjunktur läuft nur noch gedämpft, Aufträge fließen spärlicher, der wichtige Ifo-Konjunkturklimaindex zeigt zum vierten Mal hintereinander nach unten und liegt so niedrig wie zuletzt im Frühjahr 2010. Im deutschen Maschinenbau rutschten die Bestellungen aus dem Inland im Juli um 18 Prozent ab. Zudem belastet der hohe Ölpreis Unternehmen und Verbraucher. Das drückt auch die Gewinne der Unternehmen.

Sollten die Notenbanken entgegen den Erwartungen kein weiteres Geld bereitstellen, könnte der Dax bis auf 6600 Punkte abrutschen, warnt Christoph Geyer von der Commerzbank. Gibt es doch weitere Geldspritzen, und kommt der ESM bei den Verfassungsrichtern durch, bleibt an den Aktienmärkten nach Ansicht von Beobachtern dagegen Spielraum nach oben. Das Jahreshoch von rund 7150 Punkten könnte dann noch überwunden werden.

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