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BÖRSEN Ausblick: Kein Impuls aus Berlin

Der Wahlkampf ließ die Händler jedenfalls kalt

Frankfurt am Main - Es gab Bundestagswahlen, die die Börsianer stärker in ihren Bann gezogen haben. Kaum ein Börsianer rechnet damit, dass der Wahlausgang die Kurse am Montag besonders bewegen wird. Und selbst, wenn – die Profis auf dem Parkett kehren schnell wieder zur Tagesordnung zurück. Wichtiger sind solche Fragen: Wie läuft die Konjunktur? Was machen die Zentralbanken? Wie wirkt all das auf die Gewinne der Unternehmen? „Politische Börsen haben kurze Beine“ – lautet denn auch eine oft belegte Börsenweisheit.

Ob der Deutsche Aktienindex Dax im Oktober weiter nach oben zeigt oder auf Talfahrt geht, wird nicht von den Parteien entschieden. Die Börsianer selbst sind sich derzeit allerdings alles andere als einig. Die abgelaufene Woche hat dies gezeigt: Der Dax sackte zwischenzeitlich deutlich ab, kletterte dann wieder nach oben. Und trat letztlich auf der Stelle. Einigen ist der rasante Anstieg der Kurse um rund 60 Prozent seit Anfang März per se unheimlich.

Vermögensverwalter Alexander Seibold etwa ist extrem skeptisch: Bis auf 3500 Punkte könnte der Index in diesem Jahr noch einmal abrutschen. Er rechnet mit eher schlechten Unternehmenszahlen. Und warnt vor der Nervosität der Anleger, die zu spät wieder eingestiegen sind und jetzt bei kleinsten Rückschlägen wieder ausstiegen. Andere, wie Wieland Staud vom gleichnamigen Analysehaus, glauben, dass jetzt die Anleger verkaufen, die sich vor Jahresfrist kurz vor der Lehman-Pleite Aktien ins Depot gelegt haben. Aktuell stehen die Kurse etwa wieder dort wo sie damals standen – die Verluste sind also ausgeglichen. Staud ist aber nicht übermäßig pessimistisch. Bis auf etwa 5200 Punkte könne es nach unten gehen. Ein Absturz wäre das nicht.

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