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BÖRSEN Ausblick: Seitwärts auf Rekordkurs

Trotz einer möglichen Entspannung im US-Etatstreit trauen Experten dem deutschen Aktienmarkt in der neuen Woche keine großen Sprünge zu. Allein durch die von den Republikanern vorgeschlagene vorübergehende Aufhebung des Schuldenlimits von derzeit 16,7 Billionen US-Dollar sei der Disput um das US-Staatsbudget keineswegs gelöst, schreiben die Analysten der Landesbank Berlin (LBB) in einem Wochenkommentar.

Trotz einer möglichen Entspannung im US-Etatstreit trauen Experten dem deutschen Aktienmarkt in der neuen Woche keine großen Sprünge zu. Allein durch die von den Republikanern vorgeschlagene vorübergehende Aufhebung des Schuldenlimits von derzeit 16,7 Billionen US-Dollar sei der Disput um das US-Staatsbudget keineswegs gelöst, schreiben die Analysten der Landesbank Berlin (LBB) in einem Wochenkommentar. Bislang geht das Finanzministerium davon aus, dass die Grenze für die Verschuldung am 17. Oktober erreicht wird. Dann droht den USA die Zahlungsunfähigkeit – mit mutmaßlich schwerwiegenden Folgen für die Weltwirtschaft und wohl auch für die Bonität von US-Staatsanleihen.

Der Dax schloss am Freitag dank anhaltender Hoffnung auf Fortschritte im US-Haushaltspoker erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte über 8700 Punkten: Es ging es um weitere 0,5 Prozent auf 8725 Punkte nach oben. Auf Wochensicht legte der Leitindex der 30 größten Unternehmen um 1,18 Prozent zu.

Auf den Vorschlag der Republikaner folgte zwar ein Gespräch mit Präsident Obama, einen Durchbruch im Konflikt um die Staatsfinanzen gab es aber nicht. Beide Seiten wollen zunächst weiter verhandeln. Am Aktienmarkt sorgte aber bereits diese Annäherung für ausgelassene Stimmung. „Glaubt man den Märkten, so ist der US-Haushaltsstreit bereits so gut wie beigelegt“, kommentieren LBB-Experten. Positive Impulse erwarten sie von der anlaufenden Berichtssaison. Die niedrigen Ertragserwartungen dürften einmal mehr übertroffen werden, begründen sie ihre Einschätzung. Dabei werden sich die Blicke zunächst vor allem auf große US-Konzerne richten – unter anderem Coca-Cola, Citigroup und Google –, da Zahlen deutscher Unternehmen in der neuen Woche noch Mangelware sind.

Zumindest für die Entwicklung des deutschen Aktienmarkts sind die Analysten der Commerzbank vorsichtiger. „Angesichts zahlreicher Belastungsfaktoren wie des US-Budgetstreits und weiterhin eher noch fallender Gewinnerwartungen dürfte sich der Dax vorerst weiter seitwärts bewegen“, schreiben sie in ihrem Wochenausblick. dpa

Michael Schilling

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