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Wirtschaft: Börsenaufsicht prüft AOL

Die Bilanzen des Medienkonzerns AOL Time Warner rufen die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan: Das New Yorker Unternehmen bestätigte Berichte über eine Untersuchung der SEC. Die Behörde suche Beweise, ob der Medienkonzern in den vergangenen beiden Jahren die Bilanz durch kreative Buchführung geschönt hat.

Die Bilanzen des Medienkonzerns AOL Time Warner rufen die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan: Das New Yorker Unternehmen bestätigte Berichte über eine Untersuchung der SEC. Die Behörde suche Beweise, ob der Medienkonzern in den vergangenen beiden Jahren die Bilanz durch kreative Buchführung geschönt hat. So soll Werbung, die AOL Time Warner für das Online-Auktionshaus Ebay verkauft hat, als eigener Umsatz gebucht worden sein. Auch eine Zahlung aus einem Rechtsstreit sei als Umsatz aus laufenden Geschäften ausgewiesen worden.

Die Vorwürfe hatte die US-Tageszeitung „Washington Post“ veröffentlicht. Richard Parsons, Vorstandschef von AOL Time Warner, widersprach den Vorwürfen. Die Buchführung des Medienunternehmens sei korrekt und von den Wirtschaftsprüfern von Ernst & Young abgenommen worden, sagte er. Mit der SEC werde er bei der Klärung der offenen Fragen eng zusammenarbeiten.

Die Börse reagierte entsprechend drastisch. Nach nachbörslichen Kursverlusten von über sechs Prozent am Mittwoch, gab die AOL-Aktie am Donnerstag um über 15 Prozent ab. In Zeiten, in denen Firmen wie Enron und Worldcom durch Finanzskandale von sich reden machen, wirken Berichte über Ungereimtheiten in der Bilanz niederschmetternd auf das Investorenvertrauen.

Unterdessen gab AOL Time Warner die Ergebnisse des zweiten Quartals des laufenden Geschäftsjahres bekannt. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erreichte 2,46 Milliarden Dollar und lag damit nur leicht über dem Ergebnis des Vorjahresquartals. Deutlich gestiegen ist der Umsatz: um zehn Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar. Vor allem Film-, Musik- und Fernsehgeschäft trugen zum guten Ergebnis bei. Das Online-Geschäft von AOL belastete dagegen das Ergebnis. Bei AOL fiel das Ebitda um 27 Prozent auf 437 Millionen Dollar, der Umsatz sank um drei Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Besonders stark war der Umsatzeinbruch bei Online-Werbung und E-Commerce. siri/HB

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