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Börsengang: Russische will bei Deutscher Bahn einsteigen

Der Gang an die Börse hat noch nicht stattgefunden, schon steht ein großer Interessent vor der Tür: Die russische Staatsbahn will im Zuge der anstehenden Teilprivatisierung bei der Deutschen Bahn einsteigen. Doch es gibt Vorbehalte.

Kurz vor dem geplanten Börsengang der Deutschen Bahn hat die Russische Eisenbahn als erster großer Investor offen Einstiegsabsichten signalisiert. "Wir erwägen, uns um einen Anteil von etwa fünf Prozent zu bemühen", sagte der russische Bahnchef Wladimir Jakunin der Zeitung "International Herald Tribune". Sein deutscher Gegenpart Hartmut Mehdorn hatte sich aufgeschlossen für Beteiligungen benachbarter Bahnen gezeigt.

Bei deutschen Politikern stieß die Ankündigung aus Moskau zum Teil auf Kritik. Der Bahn-Börsengang wird am 27. Oktober erwartet. Eine Beteiligung wäre "eine gute Investition", sagte Jakunin der Zeitung weiter. Die russische Bahn, mit der die Deutsche Bahn bereits kooperiert, hatte in der Vergangenheit wiederholt Interesse bekundet, aber keine konkreten Angaben zu einem möglichen Einstieg gemacht. Bei der Teilprivatisierung der Bahntochter DB Mobility Logistics, die den Personen- und Güterverkehr bündelt, sollen 24,9 Prozent der Anteile an private Investoren verkauft werden.

Der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Dirk Fischer, sagte dem "Tagesspiegel" zu einem Einstieg der russischen Bahn: "Ich halte das für falsch." Bedenken meldete auch der Grünen- Verkehrsexperte Winfried Hermann an. "Die Bahn wird künftig weniger Wert auf regionale Verkehrsverbünde und ihre Kunden legen, als auf den internationalen Schienentransport nach Russland und China." Der FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich sagte dagegen: "Wir müssen uns damit abfinden, dass Geldströme aus Russland, dem Nahen- und Fernen Osten auch zu uns fließen. Die Deutsche Bahn beteiligt sich ja auch im Ausland." Die französische SNCF plant dagegen vorerst keinen Einstieg. Die Kooperation mit der Deutschen Bahn erfordere "zum jetzigen Zeitpunkt keine gegenseitige Kapitalbeteiligung", so SNCF-Chef Guillaume Pepy. (ck/dpa)

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