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Börsenspiel: Mit Bauchgefühl

HoLiJu ist das erste Mädchenteam, das in Berlin beim Börsenspiel führt. Investiert haben sie in Mode und Kosmetik.

Erfolg an der Börse ist reine Glückssache, sagt Hoa Pham bescheiden. Sie ist die Leiterin von HoLiJu, dem Siegerteam der Woche beim Planspiel Börse der Sparkassen. Zum ersten Mal in dieser Spielrunde steht eine reine Frauenmannschaft an der Spitze der Berliner Teilnehmer.

Am Freitag stand das virtuelle Depot von HoLiJu bei 53 703 Euro. Zum Spielstart Anfang Oktober war jedes Team mit einem virtuellen Budget in Höhe von 50 000 Euro ausgestattet worden. Über das Internet können die teilnehmenden Schüler in 175 verschiedene Wertpapiere investieren. Die Kurse entsprechen den Werten an der echten Börse.

Hoa Pham und ihre Kolleginnen Julia Machleit und Linda Tran Thuy Linh gehen in die zehnte Klasse des Barnim-Gymnasiums in Lichtenberg. Bisher hatten die 17-Jährigen mit der Börse nichts am Hut. „Man kann dort ganz schnell ganz viel Geld gewinnen, aber auch ganz schnell verlieren. Das war alles, was ich wusste“, sagt Hoa Pham. Sie habe einfach mal wissen wollen, „wie das funktioniert“. Jetzt glaubt sie, es verstanden zu haben: „Man macht das mit dem Gefühl.“

Die ersten 20 000 Euro haben HoLiJu in den Kosmetikkonzern L’Oréal investiert. „Ich mag die Produkte“, sagt Hoa Pham. Außerdem hätten sie im Internet recherchiert und festgestellt, dass die L’Oréal-Kurse über einen längeren Zeitraum schwach, aber gleichmäßig gestiegen seien. „Wir dachten, da kann man nicht so viel verlieren. Und Sicherheit geht vor.“

An den nächsten Kauf gingen sie schon strategischer heran: „Wir dachten, bald ist Weihnachtszeit. Da kaufen die Leute viel Parfum.“ Darum orderten sie Douglas-Aktien. Mit Erfolg: „Damit haben wir 2000 Euro Gewinn gemacht.“ Genau so haben sie mit Hugo Boss weitere 1000 Euro gemacht. Bei den Papieren von Hennes&Mauritz hingegen hat die Strategie nicht funktioniert. Die Schülerinnen hatten damit gerechnet, dass die kürzlich angebotenen Designer-Schuhe von Jimmy-Choo den Kurs der Bekleidungskette in die Höhe treiben würden. Stattdessen ist er gesunken. „Kein Wunder“, meint Hoa Pham. „Die Schuhe waren viel zu teuer.“

Während andere Schüler in den letzten Wochen täglich wild gekauft und verkauft haben, haben HoLiJu insgesamt nur sehr wenige Transaktionen vorgenommen. „Wir haben einfach Glück gehabt“, meint Hoa Pham. Und das richtige Bauchgefühl. mirs

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