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Bolivien: Verstaatlichung des Erdgassektors beschlossen

Der bolivianische Präsident Evo Morales hat ein Gesetz unterzeichnet, mit dem der Erdgassektor seines Landes verstaatlicht wird. Ausländische Unternehmen haben nun sechs Monate Zeit, neue Verträge auszuhandeln.

La Paz - "Dies ist ein historisches Ereignis", sagte der linksgerichtete Staatschef bei der Unterzeichnung der Vorlage in La Paz. Dies sei der letzte Schritt im "Kampf um die Wiedererlangung der natürlichen Ressourcen" Boliviens. Ähnliche Abkommen zur Verstaatlichung der Erdölindustrie sind bereits in Kraft getreten. Die Vereinbarungen waren Ende Oktober mit mehreren Unternehmen geschlossen worden.

Morales hatte im Mai per Dekret die Verstaatlichung der Öl- und Gasindustrie seines Landes angeordnet und den ausländischen Unternehmen des Sektors sechs Monate Zeit gegeben, neue Verträge mit dem bolivianischen Staat auszuhandeln. Nun gehen 82 Prozent der Einnahmen an den bolivianischen Staat, die restlichen 18 an die Unternehmen. Bolivien ist das ärmste Land in Südamerika, verfügt aber nach Venezuela über die zweitgrößten Erdgasvorkommen.

Die Verstaatlichung der bolivianischen Energiebranche betrifft mehr als 20 ausländische Unternehmen, darunter globale Großkonzerne wie das US-Unternehmen ExxonMobile, British Gas, die französische Total und die spanische Repsol. (tso/AFP)

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