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Wirtschaft: Boom bei den Lebensversicherungen

Allianz Leben kann Zahl der Neuabschlüsse kräftig steigern / Guter Start für Pensionskasse

Berlin (hej). Deutschlands größter Lebensversicherer, die Allianz LebensversicherungsAG, hat im vergangenen Jahr erhebliche Zuwächse beim Neugeschäft erzielen und seine Marktposition weiter ausbauen können. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, stiegen die Neubeiträge um 29,9 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Insgesamt verbesserte der Branchenführer seine Brutto-Beitragseinnahmen – verglichen mit dem Jahr 2001 – um 7,8 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro.

Das Geschäft mit Lebensversicherungen erlebte im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom: 1,1 Millionen neue Verträge wurden abgeschlossen, über 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Einzig die Riester-Rente blieb hinter den Erwartungen zurück, räumte Vorstandschef Gerhard Rupprecht ein. Bis zum Jahresende hatte die Allianz knapp 600 000 Verträge abgeschlossen, ursprünglich hatte die Gesellschaft aber das Doppelte erwartet.

Erfreulich habe sich dagegen das Geschäft mit der betrieblichen Altersvorsorge entwickelt. Im Firmengeschäft legten die Neubeiträge um 36,7 Prozent auf 850,6 Millionen Euro zu. Sehr erfolgreich sei die im vergangenen Jahr neu gegründete Pensionskasse (siehe Lexikon Seite 16) gestartet. 2002 habe sie bereits Neubeiträge in Höhe von 113,2 Millionen Euro einnehmen können.

Nachholbedarf gibt es aber noch in den neuen Bundesländern. Während im Westen bereits 13 000 Gruppenverträge mit der Pensionskasse bestehen, sind es in den neuen Ländern gerade einmal 213. Dies liegt zum einen daran, dass nur wenige Arbeitgeber tarifgebunden sind und daher die einschlägigen Tarifverträge keine Anwendung finden. Zum anderen sind die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge im Osten weniger bekannt als in den alten Ländern, hat eine Infratest-Umfrage im Auftrag der Allianz ergeben. Dennoch zeigt sich Klaus Dauner, Leiter der für die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zuständigen Berliner Niederlassung, zuversichtlich. Die ostdeutschen Arbeitgeber stünden der betrieblichen Altersvorsorge aufgeschlossen gegenüber, sagte Dauner dem Tagesspiegel: „Vielen Unternehmern ist es wichtig, dass ihre Beschäftigten eine vernünftige Altersvorsorge haben“. Daher würden die Arbeitgeber im Osten ihre ersparten Sozialabgaben oft als zusätzliches Bonbon an die Beschäftigten weiterreichen.

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