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Post will eigene Filialen komplett aufgeben

© dpa

Briefzusteller: Post will sich von Filialnetz trennen

Alle noch bestehenden 750 klassischen posteigenen Filialen und ehemalige Postämter in privaten Partner-Filialen werden umgewandelt. Über 2000 Mitarbeiter sind betroffen, vor allem im Einzelhandel.

Die Deutsche Post will ihr mit eigenem Personal betriebenes Filial-Netz in den nächsten Jahren schrittweise komplett aufgeben. Das bestätigte Post-Sprecher Martin Dopychai am Freitag in Bonn, nachdem das Bielefelder "Westfalen-Blatt" davon berichtet hatte. Dopychai stellt aber klar, dass die Poststellen nicht ersatzlos wegfallen würden, sondern - wie schon bisher - eine Umwandlung in sogenannte Partner-Filialen erfolge, die üblicherweise in Läden des Einzelhandels angesiedelt seien. Der Service für Kunden werde dort nicht eingeschränkt, sondern noch erweitert, weil es meist längere Öffnungszeiten gebe. Mit der völligen Öffnung des Briefmarkts in Deutschland ist die Post seit Jahresanfang nicht mehr verpflichtet, eigenbetriebene Filialen zu unterhalten.

Die Post nehme die Umwandlungen aus wirtschaftlichen Gründen vor, erläuterte Dopychai. Unter dem Strich mache dies auch für Kunden Sinn. Wichtig sei für den Kunden, dass er seine Dienstleistungen bekomme, und nicht, ob er sie von einem Schalterbeamten erhalte. Es gibt bereits mehr als 7200 private Post-Agenturen, die schrittweise die klassischen Post-Filialen (frühere Postämter) und ersetzt haben. Außerdem gibt es noch mehrere Tausend kleinere "Post-Service-Shops" und "Postpoints" mit begrenzten Angeboten.

In Einzelfällen muss die Filiale bleiben

Bisher war von der Post in Planungen bis 2011 angekündigt worden, dass von aktuell noch etwa 750 mit eigenem Personal betriebenen Filialen künftig nur noch rund 100 größere Filialen von der Post in eigener Regie weiter betrieben würden. Nun sollen alle eigenen Filialen geschlossen werden - soweit dies auch technisch machbar ist. Denn es gebe auch Einzelfälle auf dem flachen Land, in denen die Post nach den Auflagen zu einem Universaldienst zwar einen Standort haben müsse, eine Umwandlung aber nicht möglich sei, weil es etwa kein Geschäft oder keine Tankstelle vor Ort gebe, sagte Dopychai.

Eine Verkleinerung des umstrukturierten Filialnetzes - insgesamt hat die Post mehr als 13.500 feste Standorte - steht laut Post nicht zur Debatte. Die gesetzlich geforderte Anzahl liegt bei 12.000 Filialen. Dazu zählen auch die rund 850 Postbank Finanzcenter als "Flaggschiffe" des Filialangebots. (mpr/dpa)

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