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Wirtschaft: Briten geraten ins Visier von Moody’s Ratingagentur stuft weitere Länder herab

New York/London - Die Schuldenkrise hat nun auch Großbritannien eingeholt. Obwohl das Land nicht Mitglied der Euro-Zone ist, muss die Regierung in London erstmals um die britische Top-Bonitätsnote fürchten: Die Ratingagentur Moody’s hatte in der Nacht auf Dienstag den Ausblick für das wertvolle „AAA“ auf negativ gesetzt.

New York/London - Die Schuldenkrise hat nun auch Großbritannien eingeholt. Obwohl das Land nicht Mitglied der Euro-Zone ist, muss die Regierung in London erstmals um die britische Top-Bonitätsnote fürchten: Die Ratingagentur Moody’s hatte in der Nacht auf Dienstag den Ausblick für das wertvolle „AAA“ auf negativ gesetzt.

Angesichts der engen wirtschaftlichen Verflechtung mit der Euro-Zone gefährde die Krise auch die Kreditwürdigkeit Großbritanniens, erklärte die Ratingagentur. Auch untergrabe die von der Krise mitverursachte wirtschaftliche Flaute die Sparbemühungen der britischen Regierung. Das Ziel, den Schuldenberg ab dem Fiskaljahr 2015/2016 abzutragen, sei in Gefahr. Zwar sprachen die Bonitätshüter Premierminister David Cameron und dessen Spar-Versprechen ihr grundsätzliches Vertrauen aus. „Dennoch geht Moody’s davon aus, dass die britischen Schulden ihren Höhepunkt später und auf einem höheren Niveau erreichen werden als in den meisten anderen Ländern mit einem AAA-Rating“, begründete die Agentur ihren Schritt.

Neben Großbritannien verpasste Moody’s mit Frankreich und Österreich zwei weiteren „AAA“-Ländern einen negativen Ausblick. Außerdem stufte die Ratingagentur die Kreditwürdigkeit Italiens und Spaniens sowie Portugals, Maltas, der Slowakei und Sloweniens herab.

Ungeachtet ihrer schlechteren Bonitätsnoten sind Italien und Spanien günstig an frisches Geld gekommen. Italien musste den Anlegern am Dienstag für dreijährige Anleihen im Gesamtvolumen von sechs Milliarden Euro lediglich eine Rendite von 3,4 Prozent bieten. Damit konnte sich das klamme südeuropäische Land wesentlich günstiger refinanzieren als Mitte Januar, als noch fast fünf Prozent fällig wurden. Spanien deckte sich am Geldmarkt problemlos für ein Jahr mit 2,94 Milliarden Euro ein und musste den Anlegern dafür nur einen Zins von knapp 1,9 Prozent zahlen. Zuletzt waren es mehr als zwei Prozent. rtr

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