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Wirtschaft: Bund verkauft ein Viertel der T-Aktien

KfW übernimmt in zwei Tranchen / Sommer kündigt Gewinn-Verdopplung an / Erste Hauptversammlung FRANKFURT (MAIN) (AP/vwd).Der Bund wird in diesem und im nächsten Jahr 25 Prozent aller Telekom-Aktien an die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkaufen.

KfW übernimmt in zwei Tranchen / Sommer kündigt Gewinn-Verdopplung an / Erste Hauptversammlung FRANKFURT (MAIN) (AP/vwd).Der Bund wird in diesem und im nächsten Jahr 25 Prozent aller Telekom-Aktien an die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkaufen.Die KfW kann diese rund 500 Mill.Aktien sofort an strategische Investoren weiterverkaufen, die die Telekom als Partner im internationalen Geschäft ausgesucht hat.Diese Einigung über die weitere Privatisierung des Unternehmens gaben Finanzministerium und Telekom am Donnerstag bekannt.Zugleich legte Telekom-Vorstandschef Ron Sommer auf der Hauptversammlung in Frankfurt (Main) eine glänzende Geschäftsbilanz für 1996 vor und kündigte für 1997 noch höhere Gewinne an. Sommer zufolge wird der Bund das Aktienpaket in zwei Teilen 1997 und 1998 an die KfW verkaufen.Über den Preis wurde offiziell nichts mitgeteilt.Die "Frankfurter Allgemeine" berichtete aber, es würden jeweils zehn bis 15 Mrd.DM für die Bundeskasse erwartet.Zudem soll Bonn, wie schon bei der Privatisierung der Lufthansa, von der KfW einen sogenannten "Besserungsschein" erhalten.Dieser garantiert dem Bund einen finanziellen Nachschlag für den bei der KfW bis zum Jahr 2000 geparkten Anteil, sollte der Aktienkurs in dieser Zeit steigen. Der Teil des Aktienpakets, der nicht an jetzige oder zukünftige Partner der Telekom weiterverkauft wird, wird dem Finanzministerium zufolge frühestens im Jahr 2000 frei an der Börse veräußert werden.Das gleiche gilt für alle übrigen T-Aktien im Bundesbesitz.Derzeit hält der Bund zwei Mrd.Aktien, 713 Mill.wurden beim Börsengang verkauft.Weitere 287 Mill.Aktien kann die Telekom noch ausgeben, um sich Spielraum für strategische Beteiligungen offenzuhalten. Auf der Hauptversammlung von ungefähr 10 000 Aktionären - eine der größten der Wirtschaftsgeschichte - sagte Sommer, die Telekom habe ihren Umsatz 1996 um sechs Prozent auf 63 Mrd.DM gesteigert und das Ergebnis auf 6,6 Mrd.DM erhöht.Damit seien sämtliche Erwartungen übertroffen worden.Der Unternehmenswert sei von 78 Mrd.DM auf über 100 Mrd.DM gestiegen."Wir sind damit mit Abstand das wertvollste deutsche Unternehmen und nehmen auch international einen Spitzenplatz ein", sagte Sommer.Er schlug der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 0,60 DM je Aktie im Nennwert von fünf DM vor. Alles deute darauf hin, daß das Geschäftsjahr 1997 noch erfolgreicher sein werde.Die Digitalisierung des Telefonnetzes werde zum Jahresende abgeschlossen sein.Er rechne insgesamt mit einer Verdopplung des Nettoprofits und der Dividende, sagte Sommer.Das Telekom-Eigenkapital habe sich mit dem Börsengang auf 46,6 Mrd.DM erhöht.Im vergangenen Jahr seien 12 Mrd.DM Schulden abgebaut worden und der Stand der Netto-Verbindlichkeiten bereits auf 82 Mrd.DM reduziert worden, sagte der Vorstandschef.Die Telekom habe 12 500 Stellen abgebaut und nähere sich schneller als erwartet ihrem Ziel, 170 000 Mitarbeiter im Jahr 2000 zu beschäftigen. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Post und Telekommunikation, Arne Börnsen, hält die Übertragung der T-Aktien auf die KfW für vertretbar."Es spricht nichts dagegen, daß der Bund sich von seinen Aktien trennt - es spricht lediglich etwas dagegen, daß er diese am freien Markt veräußert, denn das ist mit dem Gesetz nicht vereinbar", sagte Börnsen im Info-Radio.

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