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Chemie: Bayer will in China wachsen

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer erwartet trotz der Wirtschaftskrise auch künftig ein rasantes Wachstum in China.

Frankfurt am Main - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer erwartet trotz der Wirtschaftskrise auch künftig ein rasantes Wachstum in China. „Wir rechnen im kommenden Jahr nicht mit einem Einbruch in China. Ganz im Gegenteil“, sagte Vorstandschef Werner Wenning. In der Gesundheitssparte, die mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes beisteuert, rechne er mit zweistelligem Wachstum. Dazu gehört das Pharmageschäft, das als Bayer Schering in Berlin firmiert. Auch dessen Chef Andreas Fibig hatte jüngst im Tagesspiegel zweistelliges Wachstum in China in Aussicht gestellt. Bayer Schering ist dort schon Marktführer. Wenning erwartet auch Impulse durch die zum Jahreswechsel gebildete Freihandelszone zwischen China und dem asiatischen Staatenbündnis Asean.

Trotz der weltweit zurückgegangenen Nachfrage nach Chemieprodukten will sich Bayer weiterhin nicht auf einen Preiskampf mit der Konkurrenz einlassen. „Alle Anbieter haben in diesem Jahr Disziplin gewahrt und Kapazitäten zurückgefahren“, sagte Wenning der „Börsen-Zeitung“ vom Donnerstag. „Ich hoffe sehr auf ein verantwortliches Verhalten in der Branche.“ Zuvor war Wenning mit den Worten zitiert worden, in der Chemiebranche sei erst in drei bis vier Jahren wieder mit den alten Produktionsniveaus zu rechnen. Dann seien auch für wesentliche Bereiche der stark von der Rezession getroffenen Kunststoffsparte wieder Wachstumsraten von fünf bis sechs Prozent möglich. Konzernweit erwartet Wenning für 2009 laut früheren Äußerungen einen Rückgang des operativen Konzerngewinns (Ebitda) um fünf Prozent.

In der Gesundheitsbranche rechne Bayer mit einer weiteren Konsolidierung, sagte Wenning und bekräftigte sein Interesse an möglichen Zukäufen: „Wir halten im gesamten Healthcare-Geschäft ständig die Augen offen und beobachten jede sich bietende Möglichkeit mit großer Aufmerksamkeit.“ Angesichts bevorstehender Regulierungen der Derivatemärkte warnte Wenning vor einer Beeinträchtigung von Industrieunternehmen, die sich mit diesen Finanzprodukten gegen Schwankungen von Währungskursen oder Rohstoffpreisen absichern.

„Ich hoffe sehr, dass die EU die Lösung nicht allein in standardisierten Produkten sieht“, sagte der Bayer-Chef. „Wenn nur noch standardisierte Produkte zugelassen werden, passen diese am Ende nicht zu unserem Sicherungsbedarf.“ Wenn bestimmte Derivate mit Eigenkapital zu unterlegen seien, beschneide dies die Liquidität und das Investitionsvolumen von Unternehmen. In Europa und den USA sind strengere Vorschriften zum Handel mit Derivaten geplant. rtr

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