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Wirtschaft: Chemie-Industrie im Aufschwung

Sechs Prozent Wachstum in Aussicht / Konjunktur vom Export getragen / Stellenabbau abgeflacht BADEN-BADEN (shf/HB).Eine deutlich wachsende Auslandsnachfrage, günstige Währungsrelationen und eine langsam anziehende Inlandskonjunktur geben der deutschen Chemieindustrie weiterhin kräftigen Auftrieb.

Sechs Prozent Wachstum in Aussicht / Konjunktur vom Export getragen / Stellenabbau abgeflacht

BADEN-BADEN (shf/HB).Eine deutlich wachsende Auslandsnachfrage, günstige Währungsrelationen und eine langsam anziehende Inlandskonjunktur geben der deutschen Chemieindustrie weiterhin kräftigen Auftrieb.Für das Gesamtjahr erwartet die Branche ein Wachstum der Produktion von etwa 6 Prozent und ein Umsatzplus von 6 bis 7 Prozent.Gegenüber seiner letzten Prognose von Anfang August (plus 4 Prozent) hat der Verband der Chemischen Industrie (VCI) damit die Erwartungen erneut nach oben korrigiert."Die Chemiekonjunktur hat sich in den ersten drei Quartalen insgesamt erfreulich entwickelt", erklärte der scheidende VCI-Präsident und BASF-Vorstandsvorsitzende Jürgen Strube am Donnerstag in Baden-Baden. Die Mehrheit der Mitgliedsunternehmen schätze die weiteren Konjunkturaussichten positiv ein, wobei sich die Hoffnungen vor allem auf den Außenhandel konzentrierten.Im Inland seien die Aussichten gespalten.Insgesamt gehe man auch für 1998 von einem Produktionsanstieg aus, der allerdings nicht mehr so dynamisch sein werde wie im laufenden Jahr.In den ersten neun Monaten steigerte die Branche ihre Produktion um etwa 6,5 Prozent und ihren Umsatz um 7 Prozent auf 142 Mrd.DM.Chemieexporte haben dazu mit einem Plus von 10 Prozent auf 85 Mrd.DM überproportional stark beigetragen.Der Inlandsumsatz wuchs nur um 3,5 Prozent auf 73 Mrd.DM.Strube, der das VCI-Präsidentenamt zum 1.Januar an Henkel-Chef Hans-Dietrich Winkhaus übergibt, zeigte sich allerdings zuversichtlich, daß sich der positive Trend im Inland im kommenden Jahr weiter verstärken werde.Die Ertragssituation in der Branche sei indessen weiterhin gespalten.Während die großen, international tätigen Unternehmen ihre Ergebnisse dank hoher Auslandsbeiträge verbesserten, sei die Gewinnsituation in mittelständischen, verbrauchernahen Unternehmen nach wie vor unbefriedigend.Unterdessen hat sich der Arbeitsplatzabbau in der Chemieindustrie deutlich verlangsamt.Mit durchschnittlich rund 500 000 Beschäftigten zählte die Branche in den ersten drei Quartalen zwar rund 3 Prozent weniger Mitarbeiter.Doch gehen, wie Strube erläuterte, rund zwei Drittel dieses Rückgangs auf Änderungen in der Statistik zurück, die aus der Ausgliederung von Unternehmensteilen (so vor allem bei der Hoechst AG) resultierten. Als klares Indiz der Zuversicht wertete der VCI-Präsident die voraussichtlich um 7 Prozent auf 13 Mrd.DM steigenden inländischen Sachinvestitionen der Branche.Gleichzeitig sei es für die Unternehmen aber weiterhin geboten, ihre Position im Ausland zu verstärken.Die Chemieindustrie sei auf diesem Wege weiter vorangeschritten als alle anderen deutschen Industriezweige.Ausländische Produktionsstätten der deutschen Chemieindustrie machten einen Umsatz von 100 Mrd.DM - was dem Volumen der gesamten Exporte entspricht.

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