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Wirtschaft: Chemiekonjunktur kühlt kräftig ab

BERLIN (alf).Die Konjunktur in der chemischen Industrie hat sich nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Chemie deutlich abgekühlt.

BERLIN (alf).Die Konjunktur in der chemischen Industrie hat sich nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Chemie deutlich abgekühlt.Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres fiel die Chemieproduktion um 6,2 Prozent, und "auch im ersten Quartal 1999 werden die Produktionskennziffern negativ sein, so daß für 1999 ein Stagnationsszenario im Bereich des Möglichen liegt", teilte der Chemieverband am Donnerstag mit.Vor dem Hintergrund der skeptischen Prognose appelliert der Verband an die IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ihre Tarifforderung von fünf bis 5,5 Prozent zu überdenken.Die Forderung liege deutlich über dem Produktivitätsfortschritt und berücksichtige nicht "die tatsächliche Situation in den Betrieben".Über einen neuen Chemietarifvertrag wird im April verhandelt.

Nach Angaben des Chemieverbandes sank der Gesamtumsatz in der Branche 1998 um 1,6 Prozent auf 227,4 Mrd.DM.Davon entfielen 122,3 Mrd.DM (minus 2,3 Prozent) auf das Inland und 105,1 Mrd.DM (minus 0,7 Prozent) auf den Export.Während es zu Beginn des Jahres noch Umsatzwachstum gab, kam es im Verlauf des Jahres zu zunehmenden Einbußen, und zwar insbesondere im Export."Während zu Jahresanfang 1998 noch ein Plus von 7,0 Prozent erzielt werden konnte, stand am Jahresende (Dezember) ein Minus von 7,3 Prozent in den Büchern." Offenbar hätten sich die Krisen in Südostasien, Japan und Südamerika "stärker auf die Chemie ausgewirkt, als zunächst angenommen", schreibt der Verband.Die sich abschwächende Konjunktur hat im vergangenen Jahr noch nicht auf die Zahl der Arbeitsplätze durchgeschlagen: Am Jahresende beschäftigten die deutschen Chemiefirmen mit 483 000 Mitarbeitern so viele wie zu Jahresbeginn.

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