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Chile: Weltgrößte Kupfermine stoppt Produktion

Die weltgrößte Kupfermine in Chile hat wegen des sich weiter verschärfenden Tarifkonflikts die Produktion komplett eingestellt. Zu den Hauptabnehmern des Kupfers aus Escondida gehört Deutschland.

Santiago de Chile/London - Das britisch-australische Betreiberkonsortium BHP Billiton reagierte damit darauf, dass Gewerkschafter seit Mittwoch alle Zugangsstraßen zu der Escondida-Mine in der Atacama-Wüste blockierten, um Streikbrecher von der Arbeit abzuhalten. Eine BHP-Sprecherin kündigte rechtliche Schritte gegen die an der Blockade beteiligten Arbeiter an.

An dem seit fast drei Wochen dauernden Streik nahmen alle gewerkschaftlich organisierten Arbeiter der Mine teil. Die etwa mehr als 2000 Arbeiter stellen über 90 Prozent der Escondida-Beschäftigten. Wegen des Streiks musste der Betrieb der Mine schon in den vergangenen Wochen weitgehend heruntergefahren werden. Die streikenden Arbeiter fordern derzeit eine Lohnerhöhung von zehn Prozent und eine Einmalzahlung pro Kopf von 30.000 Dollar (23.300 Euro). Sie begründen dies damit, dass sie an den enormen Gewinnen der Mine angemessen beteiligt werden wollen. Der Kupferpreis befindet sich seit drei Jahren im Höhenflug. BHP Billiton hat den Arbeitern in Escondida bislang aber nur eine dreiprozentige Lohnerhöhung sowie eine Einmalzahlung von 16.000 Dollar angeboten.

Die Escondida-Mine liefert zu normalen Zeiten rund acht Prozent der weltweiten Kupferproduktion von 1,3 Millionen Tonnen jährlich. Das leitende Metall wird in der Automobil- und Elektroindustrie vielfach verwendet. Nach der Ankündigung von BPH, die Mine komplett zu schließen, kletterte der Kupferpreis am Freitag erneut. Im Londoner Handel stieg der Preis für eine Tonne auf bis zu 7500 Dollar. Das waren 210 Dollar mehr als zu Handelsschluss am Vortag. Der bisherige Rekord für Kupfer liegt bei 8800 Dollar und wurde am 11. Mai erzielt. (tso/AFP)

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