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Wirtschaft: Chinesen kaufen Q-Cells-Tochterfirma

Produktion in Sachsen-Anhalt wird ausgebaut.

Frankfurt am Main - Der Übernahmehunger chinesischer Solarunternehmen in Deutschland ist noch nicht gestillt. Nach dem Kauf von Sunways durch ein Unternehmen aus dem Reich der Mitte greift nun der chinesische Konzern Hanergy nach der Dünnschicht-Tochter Solibro des insolventen Solarunternehmens Q-Cells. Eine entsprechende Kaufvereinbarung sei bereits in der Firmenzentrale von Hanergy in Peking unterschrieben worden, teilte Q-Cells am Dienstag mit. Hanergy habe sich entschieden, in die Technologie von Solibro zu investieren. Nach Abschluss der Übernahme werde Solibro die Produktion in Thalheim in Sachsen-Anhalt auf 100 Megawatt pro Jahr erhöhen, um die europäischen Kunden von Hanergy zu beliefern. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

„Wir freuen uns besonders darüber, dass Hanergy plant, die gesamte Belegschaft in Thalheim zu übernehmen“, sagte Q-Cells-Chef Nedim Cen. Solibro produziert mit rund 430 Beschäftigten in zwei Fertigungsstätten in Thalheim Dünnschichtsolarmodule. Q-Cells hatte nach eigenen Angaben nach einem Investor für die Tochter gesucht, der die Technologie von Solibro weiterentwickelt. Experten hatten schon seit einiger Zeit prognostiziert, dass chinesische Solarunternehmen noch stärker in Deutschland Fuß fassen wollen. Erst vor wenigen Monaten hatte der chinesische Solarkonzern LDK das Unternehmen Sunways aus Konstanz übernommen.

Der einst größte weltgrößte Hersteller von Solarzellen Q-Cells mit seinen rund 2300 Mitarbeitern hatte Anfang April Insolvenzantrag gestellt. Das vorläufige Insolvenzverfahren läuft noch bis Ende Juni. rtr

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