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Wirtschaft: Clement verschiebt Einführung der Jobcard

Auslieferung der Gesundheitskarte hat Priorität / Jobkarte soll der Wirtschaft eine Ersparnis von bis zu 500 Millionen Euro bringen

Hannover (msh/dpa). Die Bundesregierung wird die Einführung der „Jobcard“ um ein Jahr verschieben. Die Karte solle erst von 2007 an in Deutschland verteilt werden, sagte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Sonnabend auf der Computermesse Cebit in Hannover. Das Projekt werde nach der Einführung der digitalen Gesundheitskarte angegangen.

Bisher hatte das Wirtschaftsministerium als Einführungstermin für die Jobcard den 1. Januar 2006 genannt, der auch Stichtag für die Einführung der Gesundheitskarte ist. Auf der Jobcard sollen sämtliche Sozialversicherungsdaten der Beschäftigten gespeichert werden. Die Karte wird den Austausch von Daten zwischen den Arbeitnehmern, Betrieben, Krankenkassen und Sozialbehörden erleichtern. Die Unternehmen können die Karte sogar zur Lohnbuchhaltung einsetzen. Nach Einschätzung von Clement kann die elektronische Jobcard der deutschen Wirtschaft Kosteneinsparungen in Höhe von rund 500 Millionen Euro bringen.

Bevor die Jobcard an die rund 40 Millionen Arbeitnehmer verteilt wird, müsse zunächst die Gesundheitskarte eingeführt werden, sagte Clement. Das Projekt sei von außerordentlicher Bedeutung. Die Gesundheitskarte ermöglicht die Speicherung von Patientendaten oder die Ausstellung eines elektronischen Rezepts. „Ich hoffe, dass es gelingt, technologische Maßstäbe zu setzen“, sagte Clement. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die deutsche IT-Iindustrie in der Lage sei, das Projekt umzusetzen. In den vergangenen Wochen waren von Seiten der Krankenkassen immer wieder Zweifel daran laut geworden, dass die Karte rechtzeitig zum 1. Januar 2006 an die rund 70 Millionen Versicherten ausgeliefert werden kann.

Warum sich das Jobcard-Projekt jetzt verzögert, sagte Clement nicht. Forderungen der Krankenkassen, aus Kostengründen eine kombinierte Job- und Gesundheitskarte einzuführen, erteilte das Wirtschaftsministerium eine Absage. „Das ist derzeit nicht geplant“, sagte eine Sprecherin.

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