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Wirtschaft: Commerzbank-Chef verspricht positive Nachrichten Dauerhafte Rückkehr in die Gewinnzone bleibt aber offen

Frankfurt (Main) (pot/HB). Die Genesung der Commerzbank kommt langsam voran.

Frankfurt (Main) (pot/HB). Die Genesung der Commerzbank kommt langsam voran. Vor allem durch massive Kostensenkungen verbuchte die drittgrößte deutsche Bank im zweiten Quartal einen Gewinn von 70 Millionen Euro – etwas mehr als erwartet. Vorstandschef KlausPeter Müller sieht in dem Ergebnis den „Grundstein für eine dauerhafte Aufwärtsentwicklung“. Er gab sich bei der Vorlage der Zahlen am Mittwoch zuversichtlich, dass auch im Gesamtjahr operativ schwarze Zahlen erreicht werden.

Die Commerzbank war wie die Dresdner und Hypo-Vereinsbank (HVB) im vergangenen Jahr vor allem wegen hoher Kreditausfälle tief in die Verlustzone gerutscht. Im ersten Quartal dieses Jahres gelang mit einem kleinen Überschuss von drei Millionen Euro die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Der Gewinnanstieg im zweiten Quartal geht vor allem darauf zurück, dass der Restrukturierungsaufwand im ersten Quartal verbucht worden ist. Die Commerzbank steht damit besser da als die HVB, die im zweiten Quartal weiter rote Zahlen schrieb.

Trotzdem reagierte die Börse verschnupft. Händler führten dies auf zwei Gründe zurück: erstens Gewinnmitnahmen, denn der Aktienkurs hat sich seit März mehr als verdoppelt, und zweitens auf den unerwarteten Anstieg der Risikovorsorge auf 303 Millionen Euro. Eine Verringerung der Risikovorsorge gegenüber 2002, als 1,3 Milliarden Euro zurückgelegt werden mussten, gilt als Schlüsselfaktor auf dem Weg zu schwarzen Zahlen in diesem Jahr. Dass die Vorsorge nun im zweiten Quartal höher lag als im ersten (252 Millionen Euro), stieß manchen Analysten sauer auf. Nach der Lesart des Managements spiegelt dies aber nur den konservativen Kurs der Bank wider. Der tatsächliche Wertberichtigungsbedarf im zweiten Quartal liege weit unter den 303 Millionen Euro.

Operativ hat sich die Bank gegenüber dem ersten Quartal nur leicht verbessert. Der operative Gewinn belief sich auf 194 Millionen Euro nach 172 Millionen Euro im ersten Quartal. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2002 ist allerdings ein deutlicher Fortschritt erkennbar; das operative Ergebnis verbesserte sich um 56 Prozent. Die Bank streicht insgesamt 7400 Stellen. Fast zwei Drittel der Jobs sind bereits wegfallen, die restlichen 2700 werden bis Ende 2004 gestrichen.

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