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Computer-Konzerne: Mac von Apple hängt Konkurrenz ab

Apple-Meister Steve Jobs verzaubert Anleger und Analysten: Er überrascht mit einem starken Gewinn und auch iPhone und iPod laufen bestens.

Düsseldorf - Darauf hatten Anleger und Analysten genau so ungeduldig gewartet wie die Harry-Potter-Fans auf das Erscheinen des letzten Zauberbuchs: die Quartalszahlen von Apple. Und Zaubermeister Steve Jobs enttäuschte nicht. Der Nettogewinn zog um überraschend starke 73 Prozent auf über 818 Millionen Dollar an, und auch die Verkaufszahlen für das neue iPhone überzeugten: 270 000 Stück in den ersten 30 Stunden. Das reichte für einen kräftigen Kursanstieg der Aktie im nachbörslichen Handel um bis zu fast zehn Prozent auf 150 Dollar. Im frühen Donnerstagsgeschäft gaben die Papiere allerdings einen kleinen Teil ihres Gewinns wieder ab.

Apple-Finanzvorstand Peter Oppenheimer entschuldigte sich in einer Telefonkonferenz bei allen Kunden, die ihr Telefon wegen technischer Probleme erst nach Tagen aktivieren konnten. Das hatte zu Irritationen geführt, da der Mobilfunkpartner AT&T am Vortag lediglich 146 000 „aktivierte“ iPhones für die ersten 48 Stunden gemeldet hatte. Die nun genannte Zahl lag im Mittelfeld der Erwartungen. Die größten Optimisten hatten ihre Erwartungen im Vorfeld gegenseitig auf über 500 000 Stück hochgeschaukelt.

Einen Auslieferungsrekord erzielte Apple bei den Mac-Computern, deren Verkauf um fast 33 Prozent auf 1,76 Millionen Geräte anzog. Im elften Quartal in Folge ist die Computersparte damit stärker gewachsen als der Gesamtmarkt und wird wieder zu einem ernst zu nehmenden Gegner für Dell, HP, Acer oder Sony. Auch die Musikspieler der iPod-Serie lagen mit 9,8 Millionen verkauften Exemplaren (plus 21 Prozent) am oberen Ende der Erwartungen. Preissenkungen beim Einkauf mussten nicht einmal an die Kunden weitergegeben werden, weil sie Apple die Produkte trotzdem aus den Händen gerissen haben.

„Es gab zunächst ein paar Enttäuschungen wegen der iPhone-Zahlen“, sagte dazu Analyst Shebly Seyrafi von Claris & Co. der Nachrichtenagentur AP, „aber dann haben die Leute die enorme Profitabilität dieses Unternehmens gesehen“. Selbst eine konservative Vorhersage für das laufende vierte Quartal des Geschäftsjahres konnte die Euphorie nicht stoppen. Finanzvorstand Oppenheimer rechnet mit einem auf 5,7 Milliarden Dollar gestiegenen Umsatz und einem Gewinn pro Aktie von 65 US-Cent. Das wäre weniger als die jetzt gemeldeten 92 Cent.

Offenbar gehen die Anleger mittlerweile schon automatisch davon aus, dass die Schätzung wieder – wie im vergangenen Quartal als Apple 66 Cents vorgegeben hatte – übertroffen wird. Nicht zuletzt, weil CEO und Chefmagier Steve Jobs persönlich klarstellte, dass zum Ende des Quartals die erste Million iPhones verkauft sein sollen und man noch „viele interessante Produkte in der Pipeline“ habe.Axel Postinett (HB)

Axel Postinett (HB)

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